Fußball

Daheim ist für Sabitzer erstmals wie auswärts: „Wir brennen auf Liverpool!“

Die Champions League meldet sich Dienstag mit der k.o.-Phase zurück. Auch in diesen schwierigen Zeiten sind groß Spiel zu erwarten. Gleich zum Auftakt zwischen Barcelona und Paris St. Germain, auch wenn Frankreichs Meister auf den verletzten Ex-Barcelona-Star Neymar verzichten muss. Mit ihm war Barcelona 2017 im Camp Nou gegen Paris mit 6:1 nach dem 0:4 im Hinspiel ein echter Coup gelungen. Mit Neymar-Toren in den Minuten 88 und 91 zum 4:1 und 5:1.  Diesmal hat allein das Aufeinandertreffen von Lionel Messi und Kylian Mbappe  schon etwas ganz spezielles an sich, kann ebenso live bei Sky gesehen werden wie die österreichische Beteiligung am Dienstag. Wenn Marcel Sabitzer als Kapitän RB Leipzig zum Achtelfinalduell gegen den FC Liverpool auf den Rasen des Budapester Puskas-Stadions führt.  Die Runde der letzten 16 dauert bis 17.März. Acht Spieltage mit jeweils zwei Partien: Mittwoch FC Porto-Juventus und FC Sevilla – Borussia Dortmund, nächste Woche am Dienstag Lazio Rom – Bayern München und Atletico Madrid – Chelsea (in Bukarest), am Mittwoch Borussia Mönchengladbach – Manchester City  (in Budapest) und Atalanta Bergamo  – Real Madrid.

Letzte Saison schaltete Sabitzer mit Leipzig im Achtelfinale eine englische Mannschaft (Tottenham) aus, scheiterte Liverpool als Titelverteidiger an Atletico Madrid. Damals war es am Weg zum ersten Meistertitel zu verkraften, diesmal würde ein k.o. zugleich in Saison ohne Titel bedeuten. Bis Ende Jänner galt noch Liverpool als Favorit für den Aufstieg, doch dann kam das Tief: Fünf der letzten sieben Pflichtspiele verloren, zuletzt drei hintereinander in der Premier League, Samstag beim 1:3 in Leicester drei Tore in sieben Minuten kassiert, Tormann Alisson plötzlich ein Sicherheitsrisiko, daher 13 Punkte Rückstand auf Tabellenführer Manchester City mit einem Spiel mehr. Der Spott in englischen Medien folgte prompt. Über die Verwandlung von Mentalität-Monstern in Mentalität-Mäuse. Die Ausfälle von Abwehrchef Virgil van Dijk, Joe Gomez, Joel Matip, Fabinho, des Ex-Leipzigers Naby Keita und des portugiesischen Stürmers Diogo Jota erklären einiges: „Wir hatten schlechte Ergebnisse, spielten aber nicht schlecht“, behauptet Klopp.

Kein Nachteil, in Budapest statt in Leipzig spielen zu können. So sieht es auch Sabitzer: „Wir konnten auch ohne Fans eine Heimstärke entwickeln. Aber jetzt ist daheim erstmals wie auswärts. Ich glaube, wir sind dennoch auf Augenhöhe. Auf jeden Fall brennen wir auf dieses Spiel!“ Auch in Budapest dürfen keine Fans ins Stadion. Leipzig hätte mit den ungarischen Teamspielern Peter Gulacsi und Willi Orban zwei Lokalmatadore, mit dem im Winter aus Salzburg geholten Dominik Szoboszlai sogar den größten. Aber der ist wegen seiner Adduktorenprobleme kein Thema. Ex-Salzburg-Tormann Gulacsi hat noch dazu in Liverpool-Vergangenheit: 2007 war er mit 17 von MTK Budapest in den Liverpool-Nachwuchs gewechselt, spielte 2009 im Match zum 110. Geburtstag von Rapid im Happel-Stadion, das Liverpool 0:1 verlor, weil sich Gulacsi bei einem Freistoß von Steffen Hofmann überraschen ließ. Bis 2013 wurde er an Herford in die dritte Liga und an Hull ausgeliehen, ehe ihn Ralf Rangnick nach Salzburg holte. Zwei Jahre später wechselte er nach Leipzig. Acht Jahre nach dem Abschied  von Liverpool folgt das Wiedersehen: „Es wär eine besondere Genugtuung für mich, wenn wir weiterkommen. Schade ist nur, dass die Zuschauer fehlen.“  Wie es aussieht, wird es ihm aber nicht vergönnt sein, an der Anfield Road im Tor zu stehen. Vermutlich wird auch das Rückspiel am 10. März in Budapest ausgetragen. Außer es dürfen zu diesem Zeitpunkt schon wieder Flugzeuge aus England in Deutschland landen.

 

 

Foto: RB Leipzig.

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