Ist das schon ein Vorgriff auf die noch zu vergebenen Free-TV-Rechte für vier Live-Spiele in der österreichischen Bundesliga ab der kommenden Saison? Montag überraschten Rechtebesitzer Sky und Servus-TV mit einer neuen Kooperation in Sachen deutscher Bundesliga. Dank Sky kann Servus-TV im Frühjahr sechs Schlagerpartien mit österreichischen Beteiligung live zeigen. Erstmals am kommenden Samstag Bayern (David Alaba) gegen Schalke (Guido Burgstaller, Alessandro Schöpf). Im März folgen RB Leipzig (Ralph Hasenhüttl, Marcel Sabitzer, Stefan Ilsanker) – Borussia Dortmund (Peter Stöger, Manfred Schmid) und RB Leipzig _ Bayern, Anfang April Bayern – Dortmund. Zwei weitere Partien werden erst fixiert. Trotz der Konkurrenz-Klausel im Artikel 48 der UEFA-Statuten ist dies rechtlich offenbar möglich. Die nicht eingeweiht gewesene Liga kann über die Freizügigkeit ihres TV-Partners nicht sehr erfreut sein, weil das zusätzliche Konkurrenz für die ohnehin schwächelnden Zuschauerzahlen (bei den vier Partien am letzten Samstag zusammen nur 13 572 Besucher) bedeutet. Wenn Samstag der Schlager aus München live zu sehen ist, laufen auf den heimischen Plätzen die Partien Austria – LASK, Sturm Graz -Wolfsberg und St. Pölten – Mattersburg. Bei den angekündigten tiefen Temperaturen werden viele vorziehen, lieber daheim gemütlich vor dem TV-Schirm eine vermutlich attraktivere Partie gratis zu sehen
Nicht auf Servus-TV, sondern auf Sky und ARD sind Dienstag und Mittwoch auch die Viertelfinalpartien im deutschen Pokal mit Österreichern zu sehen: Dienstag Paderborn-Bayern und Leverkusen-Werder Bremen, Mittwoch Schalke – Wolfsburg. Da Österreichs Teamkapitän Julian Baumgartlinger mit den Folgen einer Grippe zu kämpfen hat, wird in Leverkusen nur ein Österreicher von Anpfiff an zu sehen sein: Werders Kapitän Zlatko Juuzovic, mit seinem ersten Saisontor um 2:1-Überraschungssieg bei Schalke wieder groß in den Schlagzeilen (siehe oben). Aber nicht ganz so, wie er es gerne hätte.
Für ihn war der erste Scorerpunkt in der Saison letzten Samstag ein „Supermoment“, mit dem Bremen erstmals sit der ersten Runde die Abstiegsplätze verließ. Dass er zu Beginn nur auf der Bank sass, geschah in Abstimmung zwischen Trainer Florian Kohfeldt. der seinen Kapitän sehr schätzt, und Junuzovic. Weil nach den langen Verletzungspausen im Herbst die Regenerationszeit zwischen dem Schalke-Spiel und dem Pokalschlager am Dienstag zu kurz gewesen wäre. Daher vorerst Joker. Sein 23 Minuten-Einsatz reichte, um ins „Bild“-Team der Runde zu kommen. Aber die Sache mit der Vertragsverlängerung entwickelt sich nicht ganz so wie es der 30jährige will, beschäftigt und belastet ihn doch etwas. Denn Werders Sportchef Frank Baumann will ihm und seinem Berater Thoams Böhm jetzt zwar ein neues Angebot bis 2021 machen, aber das soll eine Art Schrumpf-Vertrag sein. So wie es Werder in den letzten Saisonen mit seinem früheren Torjäger Claudio Pizarro gemacht hatte. Bedeutet: Mit jeder Saison weniger Gehalt (derzeit noch 2,6 Millionen Europro Saison) und mehr leistungsbezogen als bisher. Bis März soll verhandelt werden. Junuzovic, der stets an seiner Traumsaison 2014/15 gemessen wird, sieht es realistisch: „Jedes Spiel ist zwar eine Chance, sich zu zeigen, aber es ist nicht die angenehmste Situation.“ Das kann auch Florian Kainz über seine Situation in Bremen sagen. Am nächsten Wochenende kommt den Steirer zum Nordderby gegen Wolfsburg der Trainer besuchen, unter dem er bei Rapid seine besten Zeiten erlebt hatte: Zoran „Zoki“ Barisic. Auch zwecks Aufmunterung.