Fußball

Das 0:2 wird für Austria ein Nachspiel haben und Geld kosten

Es kam so wie befürchtet: Austria fehlte am Tag, an dem die offizielle Funktionssperre der Bundesliga für Investor Jürgen Werner endete, die Qualität, um im Play off für die Europa League Fenerbahce Istanbul  voll zu fordern, bekam Grenzen aufgezeigt. Die 0:2 (0:1)-Heimniederlage, die Violett in die Conference League verbannte, muss zu verkraften sein. Aber viel unangenehmer könnt das Nachspiel vor der Disziplinarkommission der UEFA sein, auf das sich  Austria einstellen muss. Wegen einiger „Idioten“ im Fansektor . Die warfen im Frust über die drohende Niederlage knapp vor der Pause Gegenstände auf den Rasen. Einer traf Fenerbahces Tormann, Kapitän Altin Bayindur, an der Schulter und am Oberarm. Auch wenn der provokant auf Zeit spielte, darf so etwas nicht passieren. Er ging natürlich zu Boden, hielt sich den Kopf.  Zum Glück behielt der deutsche Referee Daniel Siebert die Nerven.  Wäre Bayindir liegen geblieben, hätte es einen Abbruch gegeben. Weil er aufstand, ging das Spiel weiter. Das kostet der Austria sicher einen sechsstelligen Betrag, hoffentlich nicht mehr. Es hängt vom Bericht des irischen UFA-Delegierten Peadar Ryan ab. Es könnte ja der Fansektor für ein Heimspiel in der Gruppenphase der Conference League gesperrt werden.

Vermerken muss Ryan auch, dass im Gästesektor vor Anpfiff Pyrotechnik gezündet wurde, es mit Fenerbahce-Fans Probleme im Zuschauerraum gab, im Finish nicht nur einer jubelnd auf den Rasen stürmten. Wie erwartet hatten sich tausende Anhänger von Fenerbahce Karten besorgt, waren viel mehr rauf den Tribünen, als es Austrias Chefetage etwas einfältig glauben wollte. Die ganze Westtribüne neben dem Fansektor war in Hand von Fenerbahce-Fans. Die hielten bei den Sprechchören des Austria-Fansektors, die mitunter unter der Gürtellinie waren, von der Lautstärke her dagegen. Ein Abend im ausverkauften Viola-Park, der nicht so verlief, wie es Austria haben wollte.

Auch sportlich nicht, Der Plan von Trainer Manfred Schmid hieß Fünferabwehr. Mit Liverpool-Leihgabe Billy Koumetio als dritten Innenverteidiger. Aber schon beim ersten gefährlichen Fenerbahce-Konter, der auf Austrias Ballverlust in der gegnerischen Hälfte folgte, sah der Franzose nicht gut aus, ließ in seinem Rücken den norwegischen Teamstürmer Joshua King laufen, der für den schnellen Rückstand nach neun Minuten sorgte. Fenerbahce wäre an diesem Abend nicht unantastbar gewesen, wie die verärgerten Gesten von Trainer Jorge Jesus, der mit Enner Valencia seinen besten Stürmer auf der Bank ließ, zeigten. Aber Austria fand keine Mittel, dies zu nutzen. So gut es mitunter aussah, was Matthias Braunöder, Manfred Fischer, Dominik Fitz und Muharem Huskovic versuchten, in Strafraumnähe fehlte das Durchsetzungsvermögen. Fenerbahces Abwehrchef mit Rapid-Vergangeneit, Attila Szalai, kam eigentlich nie in große Verlegenheit.

Nur einmal wäre der Ausgleich möglich gewesen: Als der für den verletzten Florian Wustinger eingewechselte Haris Tabakovic nach einer idealen Flanke von Braunöder das 1:1 am Kopf hatte, aber das Tor nicht traf. Gerade am Beispiel Tabakovic sah man, wie manchen Austrianer das im Vergleich zur Bundesliga höhere internationale Tempo, die größere Intensität, etwas überfordert, Auch das gehört zu den Erkenntnissen des Abends. Dass Huskovic zur Pause verletzt in der Kabine bleiben musste, tat Austria auch nicht gut. Fenerbahce hatte mit dem zweiten Tor durch  Serdar Dursun (Bild oben) vor Austrias Fansektor auch das letzte Wort. Da war Lucas Galvao nicht mehr im Einsatz: Letzten Samstag sah er beim 2:1 gegen WSG Tirol Rot, fünf Tage später gegen Fenerbahce die gelb-rote Ampelkarte.

 

 

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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