Fußball

Das ändert sich in der Bundesliga: Alaba hat sehr, sehr viel vor

Mit Bayern München gegen Leverkusen geht Freitag in der Bundesliga die Jagd auf den Titelverteidiger wieder los. In einer Saison, die zahlreiche  Veränderungen bringt. Und so viele Legionäre aus Österreich wie bisher noch nie: 25 sind es aktuell. Aber man kann eher annehmen, dass es bis Ende August, bis zum Ende der Transferzeit, eher weniger als mehr werden. Neu hinzu kamen Marco Friedl durch den Profivertrag bei Bayern, Konrad Laimer bei RB Leipzig, der 32jährige Michael Langer, der aus Schweden von Norrköping kam, als dritter Tormann bei Schalke,  Valentino Lazaro bei Hertha BSC Berlin, Robert Zulj und Stefan Posch bei Hoffenheim, Philipp Lienhart bei Freiburg sowie Martin Harnik und Samuel Sahin-Radlinger durch den Aufstieg mit Hannover 96.

Aber Hand auf´s Herz, wer darf von den 25 „Ösis“ damit rechnen, in der ersten Runde in der Startelf zu stehen? Sicher David Alaba bei den Bayern, Marcel Sabitzer, Martin Hinteregger und Michael Gregoritsch bei Augsburg, Harnik bei Hannover 96, wo die Fans aus Protest gegen Präsident Martin Kind einen Stimmungsboykott für alle Heimspiele beschlossen haben sollen, Billigbomber Guido Burgstaller, der bei Schalke nach einem halben Jahr in den Mannschaftsrat kam und U 21-Kapitän Lienhart bei Freiburg. Vielleicht Laimer bei RB Leipzig und Florian Kainz bei Werder Bremen. Nicht fit sind sind Zlatko Junuzovic, Alessandro Schöpf und Lazaro, der Rest, also 14, beginnen auf der Bank oder der Tribüne. Darunter mit Aleksandar Dragovic und Julian Baumgartlinger Stammkräfte von Österreichs Teamchef Marcel Koller. Wenn beide am 31. August nicht mehr bei Leverkusen sind, wäre das keine große Sensation.

Alaba, an dem bei Bayern als Linksverteidiger kein Weg vorbei führt, wird aber mit neuen Ansprüchen als kommender Führungsspieler, ausgesprochen von Vorstandschef Karl Heinz Rummenigge, leben müssen. Was den 25jährigen nicht stört: „Ich kenne meine Qualitäten, denen möchte ich auch gerecht werden“, sagt Alaba, „ich habe sehr, sehr viel vor in der Saison.“ In der manches sich  in der deutschen Fußballszene ändern wird:

DREI NEUE BEGINNZEITEN. Je fünfmal wird Sonntag um 13.30 Uhr und Montag um 20.30 Uhr gespielt. Das späte Sonntag-Spiel verschiebt ich um 30 Minuten auf 18 Uhr.

NEUER BUNDESLIGA-SENDER. Im Pay-TV überträgt Eurosport 2 die Live-Spiele am Freitag, Sonntag Mittag und Montag. Bei den Fans herrscht die große Verunsicherung: Wo läuft welches Spiel im TV, was kostet es? Denn im Pay-TV ist nicht mehr nur „Sky“ am Ball, sondern auch Eurosport. Der TV-Poker geht hinter den Kulissen noch weiter. Um die Senderechte der 30 Spiele am Freitag Abend und der jeweils fünf am Sonntag Mittag und Montag Abend. Sky ist sehr interessiert, mit dem Slogan der preisgekrönten Sendung „alle Spiele, alle Tore“ weiter werben zu können. Per einstweiliger Verfügung hat der amerikanische Eurosport-Mutterkonzern Discovery Anfang Juli dies untersagt. Jetzt kämpft Sky, mit 3,5 Milliarden Euro größter Geldgeber der Liga, weiter darum, die von Eurosport erworbenen Spiele über seine Plattform ausstrahlen zu können. Wenn ein deutscher Fan diese Saison alle Spiele live sehen will, muss er dafür 269,87 Euro auf den Tisch legen.

MEHR TV-GELD. Durch den neuen Fernsehvertrag fließen statt zuletzt 673 Millionen Euro  für die Inlandsrechte pro Saison durchschnittlich 1,16 Milliarden an die 36 Profiklubs. Ingesamt 4,64 Milliarden erlöste die Liga bei der nationalen Vergabe für die Übertragungsrechte von 2017 bis 2021. In Österreich scheiterte die Liga bisher daran, 30 Millionen pro Saison für die neue Zwölferliga ab 2018 zu lukrieren.

VIDEOBEWEIS. Bei allen 306 Spielen überprüft der neue Video-Assistent spielentscheidende Szenen, korrigiert aus dem Kölner TV-Studio Fehlentscheidungen der Schiris.

EINE FRAU PFEIFT. Bibiana Steinhaus aus Hannover, privat mit dem Engländer Howard Webb, dem englischen Referee des WM-Finales 2010. liiert, ist die erste Frau, die in Deutschland erstklassig pfeift. Die Bundesliga-Referee kassieren pro Einsatz 5000 statt bisher 3800 Euro, die Grundgehälter steigen auf maximal 79 000 Euro. Summen, von denen die österreichischen Kollegen nur träumen können..

ÄRMELSPONSOREN. Die Vereine dürfe eigene Verträge mit einem Ärmelsponsor abschließen. Acht Klubs, darunter die Bayern verhandeln noch, am meisten kassiert bisher Schalke: Fünf Millionen von einem Online-Supermarkt.

 

Foto: Instagram.

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