Fußball

Das aufgewärmte Hoffenheim-Gerücht um Rose ist kein Zufall

Red Bull Salzburg steht diese Woche mit dem ausverkauften „El Dosico“ gegen RB Leipzig, bei dem ein Punkt zum endgültigen Aufstieg in die k.o.-Phase der Europa League reicht, nicht nur in Österreich im Blickpunkt, wo das sogenannte „Stallduell“ live auf Puls 4 zu sehen sein wird, sondern auch in Deutschland.  Deshalb ist es sicher kein Zufall, dass Montag wieder das Gerücht um den Wechsel von Salzburgs Meistertrainer Marco Rose als Nachfolger von Julian Nagelsmann, der nach der Saison bei RB Leipzig beginnt, zu Hoffenheim auftaucht. Vor einigen Wochen hat dies Rose bereits nicht kommentiert, auch diesmal wird´s nicht anders sein.

Auf Seite 18 von „FussballBild“ war Montag zu lesen, dass bei Hoffenheim, wo der Ex-Rapidler Joelinton seinen Vertrag bis 2022 verlängerte, alles für Rose spricht. Weil Hoffenheims Mäzen und Boss Dietmar Hopp als Nachfolger für Nagelsmann einen Trainer will, der eine ähnliche Philosophie hat und ähnlich spielen lässt, Talente weiter entwickelt. Bis Weihnachten soll alles geklärt sein, angeblich laufen die Gespräche mit dem Management von Rose über einen Dreijahresvertrag bereits, zeigen eine positive Tendenz. Aber Red Bull-Besitzer Didi Mateschitz wolle mit einer Gehaltserhöhung Rose in Salzburg halten. So weit die deutsche Version. Hoffenheim kämpft Dienstag daheim gegen Schachtjor Donezk in der Champions League ohne den verletzten Florian Grillitsch darum, im Europacup zu überwintern. Ein Sieg lässt vielleicht noch Chancen auf Platz zwei, würde Rang drei und damit die Europa League im Frühjahr sichern.

In Salzburg lösen die Spekulationen um Rose, der letzten Sommer seinen Vertrag bis 2020 verlängerte, keine Panik aus. „Warum soll ich das kommentieren oder dementieren“, fragte Sportchef Christoph Freund, „wir wissen, dass sich unser Trainer in Salzburg sehr wohl fühlt.Von ihm war in dieser Richtung bisher nichts zu hören. Und wir hoffen, dass er lange bei uns bleibt“. Über eine Ausstiegsklausel im Rose-Vertrag wollte Freund nicht reden, daher dürfte es die geben. Aber umgekehrt: Warum sollte Rose (Bild oben beim Jubel mit Smail Prevljak) wegen Hoffenheim Salzburg verlassen?

Der einzige, triftige Grund: Er würde in eine in jeder Hinsicht bessere Liga wechseln. Aber ansonst? Das Umfeld in Salzburg ist für seine Arbeit optimal. Man weiß, wie sehr sich Rose mit seinen „Jungs“, wie er die Spieler nennt, und der gemeinsam geschaffenen Erfolgsgen identifiziert. Speziell mit denen er im Youth League-Siegerteam von 2017 den gemeinsamen Weg begann wie Xaver Schlager, Hannes Wolf oder Amadou Haidara.  Ob Hoffenheim, derzeit auf Platz sechs, nächste Saison in der Champions League spielt, ist noch offen. Bei Salzburg darf man es hingegen fast annehmen. Niemand zweifelt am sechsten Meistertitel in Serie. Österreichs Meister steht im Sommer 2019 ohne Qualifikation in der Champions League, außer es tritt der unwahrscheinliche Fall ein, dass sich der Champions League-Sieger dieser Saison nicht über den nationalen Bewerb qualifiziert. Also beispielsweise Real Madrid in Spanien nur Rang sieben belegt.

Rose wird vor und nach dem Schlager am Donnerstag garantiert zu Hoffenheim befragt werden und wieder antworten, dass er sein Ding in Salzburg durchziehen will. Auch die Meldungen aus seiner Heimatstadt Leipzig, wonach Sportchef Ralf Rangnick Haidara im Winter trotz dessen mindestens viermonatiger Pause wegen einer Bänderverletzung im linken Knie abwerben will, kosten Rose nicht seine Gelassenheit. Sicher ist, dass Leipzig in Salzburg auf seinen schwedischen Star Emil Forsberg verzichten muss, der wegen verletzter Adduktoren heuer wahrscheinlich  kein Spiel mehr bestreiten wird. Und dass hinter dem Einsatz der Ex-Salzburger Marcel Sabitzer und Kevin Kampl, die in der Offensive eigentlich als unersetzbar gelten, wie das 0:1 in Wolfsburg zeigte, ein Fragezeichen steht.

 

Foto: © FC RB Salzburg Media (GEPA).

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