Fußball

Das Bollwerk kommt von Chelsea: Sechs England-Legionäre mit Senegal gegen England

„Sky“ ging beim Poker um die TV-Rechte von den Weltmeisterschaften leer aus, kann daher keine Spiele aus Katar übertragen. Lässt aber dennoch seine Experten via Sky-Podcast zu Wort kommen. Auf dieser Art forderte in Deutschland Didi Hamann nach dem blamablen Ausscheiden nicht mehr mit Hansi Flick als Teamchef weiterzumachen, weil es ihm in 16 Monaten nicht gelang, eine Mannschaft zu formen.  In Österreich jubelte Hans Krankl wenig überraschend schon nach Japans erstem Gruppenspiel, dem 2:1 gegen Deutschland: „Wir sind alle Nippon, mehr muss ich nicht sagen!“ Zum Deutschland-Thema fand Andi Herzog, der große Nachbar lüge sich auf gewissen Positionen seit Jahren selber an, nannte als konkretes Beispiel Joshua Kimmich. Alfred Tatar versicherte, er sehe abgesehen von Lionel Messi bei Argentinien nur „Hundskicker“. Einer Meinung sind Herzog und Tatar, wenn es um Senegal geht: „Physisch und athletisch die stärkste Mannschaft bei der Weltmeisterschaft“, behauptete Tatar. Das müsste demnach Sonntagabend im Achtelfinale gegen England zur Geltung kommen. So sieht es auch Herzog und prophezeite sogar eine Sensation: „Senegal wird aufsteigen!“ Sollte er richtig liegen, würde dies Gareth Southgate den Job als Englands Teamchef kosten.

Das besonders an dem Spiel: Senegals Abwehr-Bollwerk  kommt von Chelsea. Mit Tormann Edouard Mendy, der 2021 beim Sieg im Champions League-Finale unter Thomas Tuchel die Nummer eins war, diesen Status nach Tuchals Rauswurf wieder an den Spanier Kepa verlor. Vor Mendy ist der 31 jährige Kapitän Kalidou Koulibaly (Bild oben) der Abwehrchef, der gnadenlos dazwischen fährt. Er kam im Sommer von Napoli zu Chelsea.  Noch vier Spieler, die Teamchef Aliou Cisse beim 2:1 gegen Ecuador einsetzte, sind England-Legionäre: In der Premier League Idrissa Gueye bei Everton, Nampalys Mendy bei Leicester. Eine Klasse darunter, in der Championship, spielen die Stürmer Ismaila Sarr und Iliman Ndiaye. Sarr, Torschütze gegen Ecuador, in London bei Watford, dem Klub von Österreichs Teamkeeper Daniel Bachmann, Ndiaye bei Sheffield United.

Marc Janko und Peter Stöger outeten via Sky-Podcast sich als Fans des Weltmeisters: „Frankreich war die einzige Mannschaft, die mich bisher wirklich überzeugt hat“, lobte Janko. Für Stöger haben die Franzosen alles in ihrer Mannschaft: „Eine gesunde Organisation, da bleibt nicht dem Zufall überlassen. Vorne haben sie hat auch ihre Jungs mit speziellen Momenten!“ Also müsste sich Frankreich Sonntag gegen Polen durchsetzen. Fast alles spricht für Kylian Mbappe, nur wenig für Robert Lewandowski, wenn die Mannschaften mit den bisher besten Torhütern des Turniers aufeinander treffe: Polens Wojciech Szczesny, der bisher zwei Elfmeter hielt und den Rückflug nach Warschau verhinderte, wird sicher mehr Arbeit bekommen als Frankreichs Kapitän Hugo Lloris. Für den wird das Achtelfinale ein Rekordspiel: Mit seinem 142. Einsatz im Tor von „Les Bleus“ holte er den bisherigen Rekordspieler Lilian Thuram ein. Sein Debüt feierte Lloris vor 14 Jahren. Rekordkapitän ist der  35 jährige bereits. Er führt Frankreich Sonntag zum 119. Mal auf den Rasen. Mit klarem Abstand ist Teamchef Didier Deschamps. Er war in 54 Partien Frankreichs Kapitän.

Foto: FIFA.

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