Nur 10.600 Zuschauer im Linzer Stadion, um 5100 weniger als letzten Samstag in der Bundesliga gegen Red Bull Salzburg, und dazu ein verpatzter Europacupabend für den LASK. Mit einer Leistung wie beim 1:1 (1:1) gegen Rumäniens Meister FSCB Bukarest wird es nichts mit der Europa League. Da muss nächsten Donnerstag beim Retourspiel eine deutliche Steigerung her, um noch in die Europa League zu kommen. Nach dem dritten sieglosen Spiel hintereinander bei dem die Leistung sicher schwächer war als bei den Heimniederlagen gegen Altach und Salzburg, sieht es aber her nach Conference League aus.
Apropos Salzburg: Gegen den Vizemeister war der Holländer Melayro Bogarde am Tor, das die Linzer kassierten, als er im eigenen Strafraum den Ball verlor. Auch gegen die Rumänen war Bogarde am Treffer der Rumänen in der ersten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte beteiligt, als er nur halbherzig in ein Kopfballduell gegen David Miculescu ging (Bild). So konnte er den Ausgleich erzielen. Bis dahin schien der LASK als bessere Mannschaft auf Siegkurs zu sein. Von diesem Tiefschlag erholte sich der LASK nicht, kam in der zweiten Hälfte erst in der 87. Minute zu einer Torchance. Da traf Valon Berisha die Latte.
In der zweiten Hälfte wirkte der LASK nicht als Einheit. Da war alles nur Stückwerk, versuchte nach dem Ausscheiden von Kapitän Robert Zulj mit einer Nasenverletzung nach 63 Minuten keiner wirklich das Spiel an sich zu reißen. Alles plätscherte nur dahin. Es gelang praktisch nie, Stürmer Marin Ljubicic ins Spiel zu bringen. Der Kroate hatte keine einzige auffällige Szene. Nicht schön anzusehen. Daher wurden die LASK-Fans, die von Beginn an mit Gesängen Stimmung machten, leiser. Dass es zu einem Unentschieden reichte, war der starken Leistung von Tormann Jörg Siebenhandl zu verdanken. Der 34 jährige erfuhr erst beim Aufwärmen, bei dem sich Tobias Lawal verletzte, von seinem Einsatz. Es war erst das dritte Pflichtspiel des Routiniers, seit er vor einem Jahr von Sturm Graz zum LASK gekommen war.
Mit seiner besten Kombination schaffte der LASK nach 39 Minuten die Führung. Durch Adil Taoui, der in dieser Saison erstmals in der Startelf stand. Nach einem perfekten Pass von Zulj erzielte der Franzose sein erstes Tor im Europacup. Der LASK hätte mehr solcher Szenen gebraucht. „Nach der Pause war unser Spiel nach meinem Geschmack zu wild“, meinte Trainer Thomas Darazs, dem ORF-Experte Roman Mählich im Studio am Küniglberg unruhige Zeiten prophezeite. Für Darazs hat sich mit dem Unentschieden die Ausgangsposition im Prinzip nicht verändert. Das klang schon nach Durchhalteparolen. Aber was soll Darazs in dieser Situation anderes sagen?
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