Fußball

Das dritte Spiel ohne Sieg würde Windtners Urlaub stören

Sonntag wird ÖFB-Präsident Leo Windtner  seinen Urlaub antreten. Kann einen Abend zuvor im Happel-Stadion gegen Irland irgendetwas passieren, dass es ihm vielleicht ratsamer erscheinen  lässt, im Land zu bleiben? Wenn es das dritte Spiel hintereinander ohne Sieg gibt, dann würde ihm das trotz seiner Durchhalteparolen, dass selbst  nach einer Niederlage  das WM-Ticket für Russland  weiter möglich sei, da noch 18 Punkte zu vergeben sind, sicher dir Urlaubslaune verderben. Aber in Wahrheit müßte Windtner bewusst sein, dass Österreichs erste Heimniederlage gegen die Iren bedeutet, dass Platz eins in der Gruppe gegen Serbien, Irland. Wales, Georgien und Moldawien  nicht mehr zu holen ist. Und der bedeutet das sichere WM-Ticket für 2018. Wer etwas anderes glaubt, ist ein Träumer.

Wer in den ersten vier  Spielen  acht Punkte liegen läßt, was ja bei einer Niederlage gegen die Iren Fakt wäre, der muss froh sein, sich ins Play-off retten zu können. Da kann es sogar passieren, in den neun Gruppen der Zweite mit den wenigsten Punkten zu sein und daher ausscheiden. Ins Play-off dürfen nur die besten  acht.  Und daher ist das Match einen Tag nach dem 56. Geburtstag von Marcel Koller richtungsweisend, auch für die Position des Teamchefs. Dann kommt auch er mit seinem Programm, statt auf interne Konkurrenz in eine fast in Stein gemeißelte Kontinuität zu setzen, in die Diskussion. Viel stärker als ohnehin bereits. Die Zeiten, in denen ihm Orden verliehen wurden, in denen er wahrscheinlich sogar heilig gesprochen worden wäre, wenn der Papst sich zufällig gerade in Österreich aufgehalten hätte, sind vorbei.  Ein Indiz dafür: Eine Klausel bei der Vertragsverlängerung Kollers vor der EURO besagt, dass er als Gegenleistung für verbesserte Konditionen  nicht mehr nur einem, sondern drei Sponsoren zur Verfügung stehen muss. Derzeit wirbt nur tipp 3 weiter mit dem Teamchef. Die Vereinbarung mit Nivea lief nach der Euro aus, andere Interessenten fanden sich bisher nicht.

Daher  wäre gegen Irland die erste überzeugende Leistung in diesem Jahr für alle Beteiligten geradezu eine Wohltat. Ein Signal zum richtigen Moment.  Auch bei der erfolgreichen Qualifikation zur EURO war 2014 das erste Auswärtsspiel, der 2:1-Sieg in Moldawien, nicht gerade prickelnd. Aber danach kam  eine sensationelle Siegesserie. Zwei Jahre später folgte auf ein  2:1 in Tiflis gegen Georgien aber nur ein Punkt aus den nächsten zwei Spielen. Nicht gerade aufbauend und kein Grund zu Optimismus. Und mit den bisher heuer gezeigten Leistungen ist auch der Glaube an eine Siegesserie 2017 nur eine Illusion. Gegen Irland gibt´s die Chance zur Trendwende, die genützt werden muss. Ansonst wird sich Windtner auch im Urlaub  über die  Situation mit großer Sorge den Kopf zerbrechen müssen. Was gegen Irland fast der interessanteste Aspekt sein wird: Das erste Länderspiel von Alessandro Schöpf in Wien von Beginn an. An ihm hängen viele Hoffnungen. Aber man tut dem Tiroler nichts Gutes, ihn als alleinigen Heilsbringer zu sehen. Da muss schon die ganze Mannschaft funktionieren.

 

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