Fußball

Das erste deutsche Eigentor seit Cordoba sorgte für Katzenjammer!

Unglaublich. Da holte der deutsche Teamchef Jogi Löw Mats Hummels nach drei Jahren zur Europameisterschaft zurück, um für mehr Stabilität in der Defensive zu sorgen. Und dann hatte ausgerechnet der 32 jährige einen entscheidenden Anteil daran, dass Deutschland zum ersten Mal sein erstes Spiel bei der  EM-Endrunde verlor. Sein zweites Eigentor im Teamdress führte zum 0:1 (0:1) gegen Frankreich vor 16.000 Zuschauern in München. Es war das erste deutsche Eigentor bei einer Europameisterschaft, das  erste bei seinem großen Turnier seit 43 Jahren, seit dem k.o. bei der WM 1978 gegen Österreich in Cordoba. Damals fiel bei Österreichs 3:2 (0:1) nach der Pause der Ausgleich zum1:1 durch ein Eigentor von Berti Vogts. Sein Nachfolger heißt Hummels. Unglaublich.

Alles passierte schon nach 20 Minuten: Ein genialer Diagonal-Pass von Paul Pogba, der viel auffälliger spielte als man es von ihm zuletzt bei Manchester United sah, mit dem Außenrist schuf freie Bahn für Lucas Hernandez. Den scharfen Pass des Bayern-Legionär zur Mitte lenkte Hummels bei seinem Rettungsversuch mit dem Schienbein ins eigene Tor ab, wirkte danach ziemlich bedient (Bild oben).  Hinter ihm lauerte Kylian Mbappe. Das war schon die Entscheidung. Im Spiel dominierte Deutschland phasenweise sogar, ohne Lösungen zu finden, die Vierabwehr des Weltmeisters und davor Pogba und N´Golo Kante von Champions League-Sieger Chelsea als Abfangjäger davor in Verlegenheit zu bringen. Es gab nur eine Ausgleichschance, aber da ging der Volleyschuss von Serge Gnabry knapp über das Tor. In der Mitte gab es kein Durchkommen, also versuchte es Deutschland über die Flanken. Das war auch der  Plan. Thomas Müller spielte außen. Aber auch das brachte nichts Effizientes.

Und so hörte man deutsche Durchhalteparolen gegen den Katzenjammer: „Wir haben noch zwei Möglichkeiten, das gerade zu biegen. Die werden wir nützen“, versprach Teamchef Jogi Löw, „ich kann der Mannschaft nach einem brutal intensiven Match keinen Vorwurf machen.“ Das Fazit von Toni Kroos: „Eine unglückliche Aktion hat das Match entschieden!“ Joshua Kimmich fand, man habe das Niveau gezeigt, um mit Topteams mithalten zu können. Klingt alles recht schön. Aber Samstag steht Deutschland gegen Portugal in München doch sehr unter Druck. Der Titelverteidiger hat jetzt nach dem ersten Spiel schon so viele Punkte wie vor fünf Jahren nach der Vorrunde.

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