Fußball

Das Fragezeichen beim Winterkönig St. Pölten heißt Wolfsburg

Das Wiener Duell zwischen Rapid II und den Young Violets ist Sonntag Vormittag im Allianz Stadion das letzte Spiel der zweiten Liga in diesem Jahr. Die Pause dauert bis 24. Februar. Dann geht es mit dem Aufstiegsduell zwischen Winterkönig St. Pölten und Blau Weiß Linz eine Blöße. St. Pölten hatte Freitagabend Grund zum Jubeln (Bild oben), überholte durch das klare 4:0 (3:0) im Niederösterreich-Derby bei Amstetten Halbzeitmeister SV Horn, der in Wien beim Floridsdorfer AC 1:2 verlor. Samstag schob sich auch Blau Weiß Linz mit dem 3:0 (1:0)-Heimsieg über die Vienna vor Horn. Ein Punkt trennt den Winterkönig vom Zweiten, der vor Saisonbeginn als Aufstiegsfavorit galt, nach schwachem Start wieder daran erinnert. Sowohl St. Pölten als auch Blau Weiß Linz werden sicher um die Bundesligalizenz ansuchen. Keiner hätte Probleme mit der nötigen Infrastruktur, Blau Weiß eröffnet im Sommer sein neues Stadion. Nichts gegen einen Aufstieg hätte auch der GAK der nach dem 3:1 (1:0) über Schlusslicht Kapfenberg, bei dem Daniel Kalajdzic, der jüngere Bruder des verletzten Wolverhampton-Legionärs für den Endstand sorgte, Platz vier eroberte, vier Punkte Rückstand auf St. Pölten hat. Die Grazer haben allerdings ein Problem mit ihrem Hauptsponsor, der sich zurückziehen will. Sollte es Gedanken bei Admira gegeben haben, einen Lizenzantrag einzureichen, kann man sie spätestens nach dem 0:1 (0:0) gegen Liefering vergessen. Platz neun, elf Punkte Rückstand, der neue Trainer Rolf Landerl wird bei seinem Einstieg sieben Wochen nach dem Ausstieg bei Horn erkannt haben: Dieser Mannschaft fehlt viel zu viel, um in den Kampf um den Aufstieg einzugreifen, elf Punkte Rückstand aufzuholen.

Die Frage St. Pölten, zuvor nur nach der zweiten Runde am 31. Juli auf Rang eins, oder Blau Weiß Linz hat ein Fragezeichen. Den Kooperationsklub der Niederösterreicher aus Deutschland. Wie reagiert Wolfsburg auf die Chance, dass er künftig einige Talente nicht mehr in Österreicher zweiter Liga, sondern in der obersten Spielklasse parken und vorspielen lassen könnte? St. Pöltens Sportchef Jan Schlaudraff gilt als „Erfindung“ von Wolfsburg, genau gesagt von Sportvorstand Jörg Schmadtke, der allerdings ab Jänner nicht mehr im Amt ist, sondern an Sportchef Marcel Schäfer übergibt. Schlaudraff hat einen guten Draht zum VW-Werksklub. Daher wird schon ein Thema sein, ob Wolfsburg im Jänner noch eine Verstärkung für den Aufstiegskampf in Niederösterreichs Landeshauptstadt schickt. St. Pölten lebt auch von seinen Legionären. Das zeigte die Torschützen in Amstetten: Dreimal traf der 20 jährige Holländer Joden Montnor, einmal der gleichaltrige Deutsche Luis Hartwig. Vier Ausländer standen in den Startelf von Trainer Stephan Helm und seines Assistenten Emanuel Pogatetz, drei wurden eingewechselt. Aber um der Wahrheit die Ehre zu geben: Es gehören auch fünf Spieler zwischen 20 und 22, die aus dem eigenen Nachwuchs oder der Akademie NÖ kommen, zum Erfolg. Wie Din Barlov, der als größtes Versprechen gilt, David Riegler, Julian Keiblinger, Christoph Messerer oder Benedikt Scharner, der Sohn des Ex-Teamspielers, der zu Ralf Rangnicks Perspektivkader gehört.

Das letzte Zweitligaspiel am Sonntag ist ein Duell zwischen dem Vorletzten und Drittletzten. Dennoch hat es abgesehen von der Rivalität zwischen Rapid und Austria einige Brisanz. Weil vielleicht die am schlechtesten platzierte Filiale eines Bundesligaklubs auf jeden Fall absteigen muss. Falls die LASK-Amateure den Aufstieg aus der Regionalliga Mitte schaffen. Derzeit sind sie Zweite hinter DSV Leoben, den Ex-Rapidler Carsten Jancker trainiert. Es ist ligaintern festgelegt: Mehr als drei „Bundesliga-Ableger“ dürfen nicht in der zweiten Liga spielen. Liefering gilt juristisch als eigenständiger Verein.

 

 

 

 

 

 

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