Fußball

Das geht gar nicht: Rapid-Ultras entfernten im VIP-Club Transparent

Samstag forderten die 200 Austria-Fans, die nach Salzburg gekommen waren, die Entlassung von Ex-Teamverteidiger Florian Klein. Der hatte sich nach der Cupblamage in Wattens gegen persönliche Beleidigungen durch die sogenannten Anhänger verwahrt, was ja durchaus legitim ist. Für die violette Fanszene aber nicht. Daher Transparente gegen Klein mit Beleidigungen. Austrias Sportvorstand Peter Stöger fand im „Sky“-Interview klare Worte: „Kritik auf einzelne Personen kann ich gar nicht nach vollziehen. Das ist komplett gegen mein Naturell.“

Sonntag gab es im Hütteldorfer Allianz-Stadion ein Nachspiel zu den Transparenten im Rapid-Fansektor am Mittwoch beim Cuoschlager gegen Red Bull Salzburg mit üblen Beleidigungen von Ex-Rapidler Max Wöber, der im August vom FC Sevilla nach Salzburg gewechselt war, und seiner Familie. Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic entschuldigte sich telefonisch bei seinem ehemaligen Schützling, aber keiner aus dem Rapid-Präsidium. Zumindest offiziell. Gegen Hartberg hing dann zu Beginn ein weißes Transparent im VIP-Sektor: „So ist Rapid nicht. Sorry, Fam. Wöber“. Die Entschuldigung bei Wöber und seinen Eltern für die Beleidigungen durch eine Minderheit passte aber offenbar dem Fansektor nicht ganz. Zwei Capos der Ultras, die zum Kreis der sogenannten „Vorsänger“ gehören sollen, die für das Anstimmen der Sprechchöre zuständig sind,  tauchten im VIP-Sektor auf, angeblich sogar in der Loge von Nachwuchssponsor Michael Tojner, vor der das Transparent hing und entfernten es. Von tumultartigen Szenen war zu hören, Tojner befand sich  nicht im Stadion.

Da stellt sich die Frage, wieso man ungehindert vom Rapid-Fansektor hinter dem Tor durch einen anderen Eingang hinauf in den VIP-Club kommen kann. Vorbei am zahlreich vertretenen Ordnerdienst. Der muss offenbar versagt haben oder jemand hat die Vertreter der Fantribüne dorthin „eskortiert“. Ein Begleitservice, um ein missliebiges Transparent zu entfernen, die Macht des Fansektors zu demonstrieren? Präsident Michael Krammer fand das Vorgehen im „Kurier“ nicht im Sinne von Rapid, will mit den Fanvertretern darüber reden. Sein Nachfolger erbt im November das leidige Thema, wird sich überlegen müssen, ob er bei diesem Kurs gegenüber dem Fans bleiben wird oder andere Töne anschlägt. Am ersten Sonntag, an dem Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren in Hütteldorf Rapids Gäste waren, begann der „Fan-Hut“ wieder etwas zu brennen.

 

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