Fußball

Das gelbe U-Boot versenkte Juventus! Chelsea hat Charakter

Gelb war Mittwoch Abend die Modefarbe im Viertelfinale der Champions League. Die Mannschaften, die in Gelb spielten, sorgten dafür, dass es wie 24 Stunden zuvor zwei Auswärtssiege gab. In Lille und Turin. Im Norden Frankreichs spielten die „Blues“ von Chelsea in den gelben Auswärtsdressen und bewiesen Charakter. Ließen sich durch alle Spekulationen über die ungewisse Zukunft ohne Roman Abramovich nicht irritieren, agierten zwar nicht glanzvoll, aber fokussiert. Lille ging durch einen von Jorginho verschuldeten Handelfmeter in Führung, doch mit der letzten Aktion vor der Pause glich Chelsea aus. Jorginhos Pass schuf freie Bahn für Christian Pulisic, der Amerikaner traf ins lange Eck. Er gehörte zu den Spielern von Peter Stöger in dessen Zeit bei Borussia Dortmund. Stöger sah das Pulisic-Tor im Münchener Sky-Studio. Kapitän Cesar Azplicueta sorgte nach 71 Minuten für den Siegestreffer zum 2:1 (1:1). Zuvor war auch Lille dem Führungstor nahe.

Am Ende hieß es gesamt 4:1 für Chelsea. „Wir lassen uns nicht hängen“, stellte Trainer Thomas Tuchel fest. Seit er den Job bei Chelsea übernahm, ging kein einziges k.o.-Duell in der Champions League verloren. Damit ist der  Titelverteidiger erstmals seit zehn Jahren zum zweiten Mal hintereinander im Viertelfinale. Trotz aller Probleme gelangen seit Ende Jänner in zwölf Pflichtspielen elf Siege. Die Niederlage war eigentlich auch keine, passierte beim Finale des League-Cups gegen Liverpool erst im Elfmeterschießen. Für Tuchel war es der 32. Sieg in seinem 50. Spiel in der Königsklasse. Das ist ein Trainerrekord.

Chelsea kam nach Manchester City und Liverpool als dritte englische Mannschaft ins Viertelfinale, auch Spaniens La Liga ist Freitag bei der Auslosung dreimal vertreten. Erstmals seit vier Jahren. Zu Real und Atletico Madrid kam  Villarreal dazu. Das „gelbe U-Boot“, wie der Klub genannt wird, versenkte Juventus in Turin mit 3:0 (0:0), der Außenseiter machte mit einem Gesamtscore von 4:1 das Desaster der „alten Dame“ perfekt. Zum dritten Mal hintereinander im Achtelfinale ausgeschieden.

Bis zur 78. Minute stand es 0:0. Juventus war zwar überlegen, klare Chancen blieben aber Seltenheit. Für die meiste Gefahr sorgte vor der Pause ein Lattenschuss von Dusan Vlahovic. Distanzschüsse brachten Geronimo Rolli, den argentinischen Torhüter von Villarreal, nicht in Verlegenheit. Die Joker von Villarreals Trainer Unai Emery spielten eine entscheidende Rolle: Ein Foul von Juventus-Innenverteidiger Daniele Rugani am 14 Minuten zuvor gekommene Franzosen Francis Coquelion ergab nach Intervention des polnischen VAR Tomasz Kwiatkowski einen Elfer, den der vier Minuten davor eingewechselte Gerard verwandelte Juventus-Tormann Wojciech Szczesny konnte den Ball nur berühren. Juventus-Trainer Massimiliano Allegri musste riskieren, tauschte Stürmer Paolo Dybala für Innenverteidiger Rugani ein. Aber Villarreal konterte, Pau Torres traf nach 85 Minuten zum 0:2. Der zweite Elfmeter zum 0:3, verschuldet vom Holländer  Matthjs de Ligt, war in der Nachspielzeit nur noch Draufgabe, Bei Juventus merkte man doch das Fehlen der Routiniers in der Abwehr, Leonardo Bonucci und Giorgio Chiellini.

Die gelbe Erfolgsbilanz des Mittwochs wurde in der Premier League komplettierte. Der FC Liverpool gewann ganz in Gelb das Nachholspiel gegen Arsenal im Emirates-Stadium 2:0 (0:0), liegt nur noch einen Punkt hinter Tabellenführer Manchester City.

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