Fußball

Das Grazer Rendezvous mit der Vergangenheit beim Riesentöter GAK

Das Semifinale im Uniqa-Cup Mittwoch Abend  fünf Stunden live in ORF 1. Unbezahlbare Werbung. Auch für den Hecht im Karpfenteich unter drei Bundesligaklubs, den Riesentöter GAK, überlegener Tabellenführer der Regionalliga Mitte, mit Obmann Harald Rannegger, Manager Matthias Dielacher, Sportchef Alfred Gert, der 1974 zur Meistermannschaft von VOEST Linz unter Helmut Senekowitsch gehört hatte und den Trainern Enrico Kulovits, David Preiß und Ralph Spirk am Weg zurück in Richtung Bundesliga, nächste Saison sicher in Liga zwei.  Der empfängt in seinem fünften Heimspiel den haushohen Favorit, den fünffachen Cupsieger Red Bull Salzburg, dessen Trainer Marco Rose weiß: „Das ist mehr als ein Regionalligaklub. Der hat mehrere Spieler mit Bundesligaerfahrung und sicher eine große Kulisse im Rücken, die ihn nach vorne peitschen wird.“ Dienstag waren knapp 13.000 Karten verkauft. Zu LASK-Rapid in Pasching können, obwohl ausverkauft, danach nur knapp über 6000 kommen. Die früheren Bundesligaspieler sind Thomas Zündel, Marco Perchtold und Dieter Elsneg, der aber wegen eines „Problemknies“ nicht einsatzfähig ist.

Am Weg unter die letzten vier schaltete der GAK nach dem Regionalligaklub Mannsdorf mit Vorwärts Steyr und Kapfenberg zwei Klubs aus der zweiten Liga aus. Bei der  Viertelfinalsensation der Grazer, dem 2:1 gegen die Austria sassen im Februar bereits 12.295 Zuschauer auf der Tribüne. Darunter Landeshauptmann Hermann Schützenhofer, der gegen Salzburg wieder kommen wird. Ebenso wie der erfolgreiche U 21-Teamchef Werner Gregoritsch, ein „Kind“ des GAK. Zum Grazer Rendezvous mit der erfolgreichen Vergangenheit. Solche Kulissen, sogar noch größere gab es in Bundesliga-Zeiten öfters, speziell in der Saison 2003/04, als der GAK unter Walter Schachner sogar das Double gewinnen konnte. Bei den Qualifikatonsspielen zur Champions League, 2003 als Vizemeister gegen Ajax Amsterdam mit Zlatan Ibrahimovic und ein Jahr später gegen den FC Liverpool und Steven Gerrard, der beim 2:0 in Graz beide Treffer erzielte, war das Stadion in Liebenau, das damals noch nicht Merkur-Arena hieß, sondern  den Namen von Arnold Schwarzenegger trug, rappelvoll. Einer aus dieser Erfolgstruppe sitzt neben Rose auf Salzburgs Trainerbank: Sein Assistent Rene Aufhauser, ein gebürtiger Voitsberger, in der Erfolgstruppe vor  16 Jahren der Mittelfeldmotor. Er versorgt Rose mit den letzten News aus dem Lager der Grazer: „Wir nehmen das Match genau so ernst wie eines in der  Europa League.“ Denn die Salzburger wollen unbedingt das Double. Rose hat die Niederlage im letztjährigen Klagenfurter Cupendspiel gegen Sturm noch nicht vergessen. Salzburg stand zuletzt vor sechs Jahren nicht im Cupendspiel, in dem damals  zum letzten Mal ein Regionalligaklub vertreten war. Damals hatte Pasching Rapid und Salzburg eliminiert, im Endspiel dann Meister Austria 1:0 bezwungen.

Auch für andere bei Salzburg ist es ein Rendezvous mit der Vergangenheit. Für Zlatko Junuzovic (Bild oben), der 1999 mit 12 Jahren in der Jugend des GAK begann, bei den Athletikern Profi wurde, als GAK-Spieler 2006 im Nationalteam debütierte und bis zum Finanzkollaps 2007 geblieben war: „Für Rene und mich wird das Match etwas ganz spezielles. Der GAK ist für uns beide ein besonderes Kapitel.“ Auch Hannes Wolf ist ein Grazer, outete sich als Fan des GAK. Gemeinsam mit seiner Grazer Freundin Teresa besucht er, wenn Zeit bleibt, die GAK-Heimspiele in der Regionalliga. Teresa ist die Schwester von Lukas Hösele, dem talentierten „Zweier-Goalie“ des GAK: „Der Hannes würde ziemlich grantig sein, wenn der GAK gewinnt“, weiß Teresa.

 

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