Fußball

Das Hoch bei Manchester United gegen Buffons nächsten Anlauf mit 41

Die Königsklasse meldet sich nach zwei Monaten Pause mit dem Achtelfinale zurück. Aufgeteilt auf acht Tage zwischen 12. Februar und 13.März. Den Auftakt machen Dienstag Manchester United – Paris St.Germain und Roma-Porto, Mittwoch geht es mit Tottenham-Borussia Dortmund und Ajax Amsterdam weiter. Nächste Woche folgen Dienstag Olympique Lyon – FC Barcelona und Liverpool – Bayern München, einen Tag darauf  Schalke – Manchester City und Atletico Madrid – Juventus. Die Retourspiele beginnen Anfang März. Sky Österreich überträgt Dienstag aus dem Olympiastadion von Rom, Mittwoch aus dem Londoner Wembley. Sozusagen zur Einstimmung veröffentlichte Frankreichs Sportbibel L´Equipe Ende letzter Woche die Rangliste der zehn Topverdiener unter den Fußballstars. Nur der Zehnte, nämlich Mesut Özil von Arsenal, wird nicht in der Champions League zu sehen sein. Die ersten Neun mit Ausnahme von Neymar, der mit einer Mittelfußverletzung ausfallen wird, schon. Am meisten verdient Barcelonas Kapitän Lionel Messi mit 8,36 Millionen Euro im Monat. Gefolgt von der großen Juventus-Hoffnung Cristiano Ronaldo (4,66) und Antoine Griezmann, dem französischen Torjäger von Atletico Madrid (3,34). Topverdiener von Titelverteidiger Real Madrid ist der Waliser Gareth Bale auf Rang sechs mit 2,55 Millionen.

Manchester United ist der einzige der vier Klubs aus Englands Premier League, der nicht auf einen deutschen trifft. Sondern sich mit Paris St.Germain matcht. Man kann es zwar kaum glauben, aber das Duell in Old Trafford ist Dienstag Abend das erste zwischen diesen Großklubs als Pflichtspiel. Manchester United blühte zuletzt dank eines Norwegers auf. Seit der sympathische Ole Gunnar Solskjaer (Bild oben) im Dezember als Trainer auf Jose Mourinho folgte, gab es in elf Spielen zehn Siege und ein Unentschieden, keine Niederlage mehr. Speziell der französische Weltmeister Paul Pogba wirkt wie ausgewechselt, aber auch Jesse Lingaard, Marcus Rashford und Anthony Martial. Solskjaer  brachte das Lächeln zurück. Nicht nur ins Old Trafford, sondern auch ins Trainingszentrum Carrington., was auch sehr wichtig ist. Nur beim Topverdiener im United-Dress, dem Chilenen Alexis Sanchez, der 2,28 Millionen pro Monat kassiert, änderte sich wenig zum Besseren. Der Aufschwung bis auf Platz vier der Premier League weckt natürlich Erwartungen für die Königsklasse, die Solskjaer als Spieler mit Manchester United 1999 gegen Bayern in Barcelona gewonnen hatte. Dank seines Tors zum 2:1 in der Nachspielzeit. Den Pokal gewannen als Aktive auch drei Trainerkollegen von Solskjaer im Achtelfinale, nämlich Pep Guardiola 1992 mit dem FC Barcelona, Santiago Solari 2002 mit Real Madrid und Sergio Conceicao 2004 mit Porto. Solskjaer feiert Dienstag sein Trainerdebüt in der Champions League.

Paris St.Germain muss nicht nur Neymar vorgeben, sondern mit Edson Cavani noch einen Klassestürmer. Der sich Samstag beim 1:0 gegen Bordeaux eine Hüftverletzung zuzog. Aber es gibt ja zum Glück noch Weltmeister Kylian Mbappe. Von 22 Spielen in der Ligue 1 gewann Paris St.Germain 19, verlor nur eines. Eine starke Bilanz der sechs Monate unter dem deutschen Trainer Thomas Tuchel. Er ist der erste beim besten französischen Klub, der direkt vom mächtigen Katar-Emir Tamim ben Hamad al-Thani bestimmt  und engagiert wurde. Das gibt ihm Macht, Nicht erwartet wurde, dass Tuchel die französische Hauptstadt im Sturm eroberte, mit den großen Stars wie Neymar, Cavani, Mbappe, Angel di  Maria oder Thiago Silva durch eine Mischung aus Nähe und Charakterstärke so gut zurecht kam. Da war nichts von dem verkniffenen deutschen Fußball-Professor, den viele in Tuchel, der in seiner Mainz-Zeit mit Andi Ivanschitz und Christian Fuchs zwei Österreicher trainiert hatte, sahen,  Aber jetzt wird die neue Liebe auf eine harte Probe gestellt. Die Katar-Besitzer wollen endlich den Sieg in der Champions League, zum siebenten Mal in Folge unter den letzten 16 ist ihnen viel zu wenig. Im Achtelfinal wieder zu scheitern wie letzte Saison an Real Madrid, das ist gar keine Option.

Die sentimentale Frage in diesen zwei Schlagerpartien: Nützt die 41jährige italienische Tormannlegende Gianluigi Buffon, der Weltmeister von 2006, seine wahrscheinlich letzte Chance, den Henkelpott, der ihm in seiner üppigen Sammlung an Erfolgen fehlt,  zu holen? Mit der Königsklasse scheint er auf Kriegsfuß zu stehen. Dreimal kam er bisher ins Finale, dreimal stand das unter keinem guten Stern. 2003 scheiterte er mit Juventus in Liverpool an der Anfield Road im Elfmeterschießen an Milan, obwohl er zwei Elfmeter hielt. Der Brasilianer Dida für Milan aber drei. 2015 scheiterte er mit Juventus in Berlin an FC Barcelona und Messi im Nachspiel mit 1:3, 2017 in Cardiff gab es gegen Real Madrid mit 1:4 fast eine Demütigung. Letzte Saison kam es noch schlimmer. Mit Juventus holte er im Madrider Bernabeu-Stadion gegen Real Madrid die 0:3-Pleite von Turin auf, stand knapp vor dem Nachspiel, ehe der englische Referee Michael Oliver in der dritten Minuten der Nachspielzeit einen Elfer für Real gab. Buffon war nicht mehr zu beruhigen, sah die rote Karte, beschimpfte Oliver: „Wo andere ein Herz haben, hat er einen Müllbeutel.“ Jetzt unternimmt Buffon den nächsten Anlauf, den ersten mit Paris St.Germain. Seine Erfahrung könnte in Old Trafford sehr wichtig sein. Die Nummer eins von  Manchester United, der Spanier David de Gea, gilt derzeit als bester Tormann Europas.

 

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