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Das kann und darf noch nicht alles bei Austria gewesen sein

ENTT€USCHTE AUSTRIA-SPIELER NACH DEM SCHLUSSPFIFF/ERIC MARTEL (FK AUSTRIA WIEN - TSV_HARTBERG 0:1/GENERALI_ARENA); © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER, 14.2.2021

Austrias neuer Trainer Manfred Schmid sprach bei seiner Präsentation offen von zwei Scheiß-Jahren, die Violett bevorstehen. Manche verstanden seine Ehrlichkeit nicht, sie ging ihnen sogar zu weit. Aber wenn man sich das Personal ansieht, das er letzten Samstag beim 2:1 (1:0) ersten Vorbereitungsspiel gegen Vorwärts Steyr aufbieten konnte, dann muss man ihm doch recht geben. Wenn die Austria unter die ersten sechs kommen will, wovon man ausgehen muss, dann kann und darf das noch nicht alles gewesen sein. Dann wäre der neue Sportchef Manuel Ortlechner gefordert, bald Verstärkungen zu beschaffen. Wenn sich das im Budget aber nicht ausgehen sollte, dann lag Schmid völlig richtig.

Er tauschte in dem Match, in dem der Einsatz des Video-Referees getestet wurde, zur Pause neun Mann aus. Über die volle Distanz spielten nur Leipzig-Leihgabe Eric Martel (Bild oben) und Manfred Fischer, der Neuzugang aus Altach, der in der zweiten Hälfte schon Kapitän war, auf der rechten und linken Außenbahn. Martel agierte vor der Pause im Abwehrzentrum mit Johannes Handl, in der zweiten Hälfte wie gewohnt im zentralen Mittelfeld. Sieht so aus, als würde Schmid zwei Martels brauchen: Einen für die Abwehr und einen im Mittelfeld. Drei 18 jährige kamen je 45 Minuten zum Einsatz: Matthias Braunöder als Sechser, Can Keles, eigentlich noch für die Young Violets eingeplant, im linken Mittelfeld und Muharem Huskovic als Solospitze. In der zweien Hälfte hießen die Innenverteidiger Christian Schoissengeyr und Esad Bejic. Ein 20 jähriger Nachwuchsteamspieler aus den Young Violets. Personalreserven? Der angeschlagene Marco Djuricin und Aleksandar Jukic. Mit den „Heimkehrern“ Bright Edomwonyi und Max Sax wird nicht geplant. Das Siegestor der Austria fiel in letzter Minuten durch einen von Dominik Fitz verwandelten Elfmeter. Man soll Spiele zu Beginn der Vorbereitung zwar nicht überschätzen, aber irgendwie war es doch bezeichnend.

Hartbergs Trainingslager in Schielleiten begann Montag ohne Trainer Markus Schopp. Der befindet sich laut Obmann Erich Korherr zu Verhandlungen mit Barnsley in England, soll Dienstag zurückkehren. Wie das mit den Corona-Reisebestimmungen und Quarantäne-Vorschriften funktionieren kann, bleibt ein Rätsel. Barnsley soll wegen finanzieller Sorgen bereit sein, bei einem entsprechendem Angebot praktisch jeden Spieler abzugeben. Ob Schopp damit leben kann? Nicht wirklich glaubhaft ist die Behauptung von Korherr, sich aus Fairness gegenüber Schopp noch keine Gedanken über einen Nachfolger gemacht zu haben.

Ein 24 jähriger mit berühmten Namen bestreitet bei Aufsteiger Austria Klagenfurt ein Probetraining: Lucas Scholl,  Sohn der Bayern-Legende Mehmet Scholl, der die Champions League und den UEFA-Cup gewann, achtmal Meister und mit Deutschland 1996 Europameister war. Die Chance für den zentralen, offensiven  Mittelfeldspieler dürfte mehr auf die Kontakte der deutschen Führungsgarnitur der Kärntner (Sportchef Matthias Imhof, Geschäftsführer Harald Gärtner) zurückzuführen sein als auf die Leistungen von Lucas Scholl in der letzten Saison bei Zweitligist Horn. Bei dem fiel er in 16 Spielen wenig auf. Zwei Assists, nicht mehr.

Foto: FotobyHofer/Chrisian Hofer.

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