Fußball

Das Lob für Rapids inneren stabilen Kreis klingt „verdächtig“

Die Unruhe im Klub wird Rapid auch nach dem überraschenden 1:1 in Salzburg, das vor allem Tormann Niklas Hedl (Bild oben) zu verdanken war, weiter begleiten. Sogar bis zum letzten der inklusive Cup neun Spiele vor der Katar-Pause am 12. November. Weil bis dahin noch nicht entschieden sein wird, wer die Nachfolge von Präsident Martin Bruckner antritt. Bei fünf eingereichten Listen zur Wahl liegt das auf der Hand. Somit wird sich zeigen, ob der innere Kreis wirklich so stabil ist, wie nach dem Unentschieden fast überschwänglich behauptet wurde. Es ist ein bisschen verdächtig, dass sich vor den Sky-Kameras Michael Sollbauer als Sprecher von diesem inneren Kreis, der seiner Ansicht nach sehr gut funktioniert, präsentierte. Und gleich ein Lob für Trainer Ferdinand Feldhofer nachschickte, der die Mannschaft super eingestellt habe: „Ihn für alles verantwortlich zu machen, wäre der falsche Weg!“ Das sagte jener Sollbauer, der drei Wochen zuvor ebenfalls via Sky die Sinnhaftigkeit der Rotation, die zu Feldhofers Credo zu Saisonbeginn gehörte, anzweifelte. Zu Recht übrigens. Danach fehlte er zweimal im Kader. Manche sahen das als Feldhofers Reaktion auf Sollbauers Aussagen.

Ob sich Sollbauer jetzt mit dem öffentlichen Lob für seinen Trainer den Platz in der Mannschaft bis auf weiteres sichern wollte? Das könnte ein Beweggrund gewesen sein. Es ist nicht ganz nachvollziehbar, dass einer, der erst drei Monate bei Rapid ist, dessen Verdienste bisher überschaubar sind, der eher ein Teil der Krise war, schon zum inneren Kreis gehören soll. Fakt ist viel mehr, dass Sollbauer nach dem Abstieg mit dem deutschen Zweitligisten Dynamo Dresden ohne Feldhofers Zutun wohl nicht in Hütteldorf gelandet wäre. Er kannte ihn ja kurz aus Wolfsberg. Vielleicht erinnerte sich Sollbauer am Sonntag auch daran.

Feldhofer verwies in Salzburg zur Verteidigung auf seine Rotations-Marschroute auf die Beispiele seiner Kollegen Matthias Jaissle, Manfred Schmid und Christian Ilzer, die jetzt bei Salzburg, Austria und Sturm Graz wegen der Mehrfachbelastung seiner Meinung nach ähnlich handeln wie er.: „Wir waren früher in dieser Situation, sie erst jetzt!“ Ganz so stimmt das nicht: Keiner wechselte sieben Mann, wie Feldhofer es einmal tat. Jaissle beließ es bei zwei und war zum Verzicht auf Noah Okafor durch die bevorstehende Zahnoperation des Schweizers gezwungen. Schmid wechselte überhaupt nur einmal, Ilzer so wie Jaissle dreimal.

Foto: Red Bull Salzburg.

5

Meist gelesen

Nach oben