Fußball

Das Milliarden-Duell

Im  ORF und ZDF beginnen die vorerst letzten Monate mit Live-Übertragungen aus der Champions League Mittwoch Abend gleich mit einem vorweggenommenen Endspiel. Das ist der Kracher im Achtelfinale zwischen Titelverteidiger Real Madrid und der teuersten Mannschaft der Königsklasse, Paris St. Germain. Ein Milliardenduell, in dem auch für die Superstar Ronaldo und Neymar eine ganze Saison auf dem Spiel steht. Frankreichs Tabellenführer schied von 2013 bis 2016 viermal im Viertelfinale aus, vergangene Saison schon im Achtelfinale durch das denkwürdige 1:6-Debakel in Nou Camp gegen den FC Barcelona, erreichte noch nie das Semifinale. Neymar kam um die Rekordablöse von 222 Millionen Euro nach Paris, um den katarischen Besitzern den Gewinn des Henkelpotts zu liefern. Die französische Meisterschaft interessiert die Scheichs kaum noch.

Allein Neymar, sein 19jähriger Sturmpartner Kylian Mbappe und Cristiano Ronaldo sind zusammen eine halbe Milliarde Euro wert. Spanische und französische Medien sorgten für ein heißes Gerücht um Neymar, das für den 26jährigen Brasilianer vor den Spielen gegen Real zur Unzeit kommt. Über einen angedachten 400 Millionen -Wechsel zu Real als Nachfolger für Ronaldo. dessen Auftritte in der Primera Division zuletzt auch ätzende Kritiken in den spanischen Sportgazetten nach sich zogen. „Marca“ behauptete, Ronaldo spiele grauenhaft. In der Champions League passiert das aber nicht: Neun Toren in sechs Spielen der Gruppenphase sagen alles. Phantastisch.

Die Neymar-Gerüchte werden allerdings in Madrid befeuert. Reals mächtiger Präsident Florentino Perez fabulierte ausgerechnet zu Ronaldos fünfter Krönung als Weltfußballer des Jahres über einen Einkauf von Neymar, Reals linker Verteidiger, Neymars Landsmann Marcelo prophezeite, dass der Topstar sicher einmal bei Real landen werde. Fragt sich nur wann. 27 Tore erzielte Neymar in 26 Spielen für Paris St. Germain. Kein Wunder, dass es im Training untersagt ist, ihn  zu foulen. Er ist einfach zu wertvoll. Und daher steht Supertechniker unter riesigem Druck: „Ich weiß, wie man Real schlagen kann. Wir wollen Geschichte schreiben“, behauptete er vor dem ersten Spiel im Bernabeu-Stadion.

Sowohl bei  Real als auch bei Paris St. Germain wackelt der Trainer. Zinedine Zidane gewann zwar seit dem Amtsantritt im Jänner 2016 fünf große Titeln, verlängerte im Jänner seinen Vertrag bis 2020, aber bei Rang vier in der Meisterschaft mit 17 Punkten Rückstand auf den FC Barcelona, nach dem Ausscheiden im spanischen Pokal, kann ihn nur die zweite Titelverteidigung in der Champions League retten. Unai Emery, der mit Sevilla zweimal die Europa League gewonnen hatte, hat bei den Klubbesitzern ein schweres Standing. Da kursiert schon der Name von Napoli.Trainer Maurizio Sarri als möglicher Nachfolger. Emery setzt auf die Mega-Wuchte in der Offensive mit Neymar, Mbappe und Edinson Cavani. Die 25 Tore in den sechs Gruppenspielen waren ein neuer Champions League-Rekord. Unerreicht auch die fünf Tore durch Abwehrspieler, die 16 durch das phantastische Stürmertrio, die jeweils sechs zwischen der 31.und 45. Minute sowie der 76. und 90. Sensationell auch das Spiel durchs Zentrum: Sieben Treffer fielen über die halblinke Seite, sogar drei mehr über halbrechts.

Meist gelesen

Nach oben