Fußball

Das Mitleid für Rapid zeigt, wie es um Grün-Weiß steht

Dem LASK und Austria gelangen Sonntag ein Schritt aus der Krise, auch wenn die Linzer einen Spieler für die nächsten drei Wochen verlor. Mamadou Karamoko erlitt bei seinem Ausgleich zum 1:1 gegen Admira, der die Ende zum 3:1 einleitete, eine Prellung des Kniegelenks. Rapid hingegen gewann gegen Sturm nur bei der Statistik: 56 Prozent Ballbesitz, 54 Prozent Zweikampfquote, 73 Prozent Passquote, 13 Flanken, acht mehr als die Grazer Sieger. Aber im Fußball zählen Tore. Und die erzielte nur Sturm. Rapids vermeintlicher Führungstreffer durch Emanuel Aiwu (Bild oben) zählte nicht. Weil Emanuel Aiwu bei seinem Kopfball knapp im Abseits stand. Wieder einmal entschied der Video Assistant Referee gegen Rapid. Aber Sonntag war das korrekt. Anders als eine Runde zuvor beim Elfmeter für Red Bull Salzburg. Oder bei der  Startniederlage gegen Hartberg. Ob die Video Assistenten vor dem Schirm im Meidlinger Center vielleicht die Kritik im Ohr haben, die sie sich als Schiedsrichter in letzter Zeit sicher einmal von Rapids Trainerbank gefallen lassen mussten?

Neu war, dass die Sieger Mitleid mit dem Verlierer Rapid zeigten. Allein das zeigt schon, wie schlecht es  um Grün-Weiß bestellt ist. Situationen, in denen ein stolzer Klub wie Rapid mit seinen Ansprüchen Mitleid erregt, haben normal Seltenheitswert. Sturms Trainer Christian Ilzer sprach von einem brutalen Programm, das Rapid seit August absolvieren musste und das Spuren hinterließ. Und wünschte seinem Kollegen Didi Kühbauer, dass er aus der aktuellen Situation gestärkt hervorgehen wird. Die Beteuerungen von Präsident Martin Bruckner, wie am Sonntag im „Sky“-Interview, nicht am Trainer zu zweifeln, sondern ihm voll zu vertrauen, werden nicht reichen. Seine Hoffnungen, dass sich bald diese Fragen nicht mehr stellen werden, können sich nur bei entsprechenden Ergebnissen, sprich Siegen, erfüllen. Donnerstag in der Europa League muss  im London Stadium gegen West Ham mit der nächsten Niederlage gerechnet werden.

Da wird es nur darum gehen, wie teuer sich Rapid verkaufen kann. Kapitän Max Hofmann und Ercan Kara, die Sonntag auf ärztliches Anraten nicht zum Kader gehörten, sind wieder dabei. Für bessere Zeiten wird Rapid sicher mehr Kreativität als bei der Negativserie mit  vier Niederlagen hintereinander brauchen. Wer für die sorgen kann?  Thierno Ballo zeigte bei seinem ersten Kurzeinsatz in Hütteldorf gute Ansätze, kann sich mit guter Ballannahme und Schnelligkeit Raum verschaffen.  Aber irgendwie sah alles noch etwas nach Nachwuchsfußball aus. Wenn er sich rasch auf „Männersport“ umstellen kann, dann hilft Ballo Rapid.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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