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Das musste ja kommen: Für „Bild“ ist Rangnick besser als Nagelsmann!

Ralf Rangnick wird es sicher mit Genugtuung registriert haben. Das kann man Österreichs Teamchef nach dem besten seiner bisher18 Länderspiele nicht verdenken. Sie musste ja kommen. Die Theorie des deutschen Massenblatts „Bild“, wonach Ralf Rangnick der bessere Bundestrainer für Deutschland und die Heim-Euro wäre als Julian Nagelsmann. Nachzulesen drei Tage nach der 0:2-Pleite gegen Österreich im Happel-Stadion. In der Kolumne „Meine Fußballwoche“ von Alfred Draxler, der Rangnick schon vor Jahrzehnten, zu dessen Schalke-Zeiten (2004/05 und von März bis September 2011) begleitet hatte. Der schrieb klipp und klar: „In Wien zeugte Ralf Rangnick, dass eigentlich er der bessere Bundestrainer wäre!“

Und weiters: „Knochentrocken und souverän ließ der Teamchef der Österreicher seine deutschen Landsleute aus dem Ernst Happel-Stadion schießen. Anschließend kein Triumphgeheul, obwohl es dazu allen Grund gegeben hätte. Sondern ein faires und ruhiges Auftreten – wie man sich einen Nationaltrainer vorstellt. Während Nagelsmann die Spieler mit wilden und hoch komplizierten Experimenten offensichtlich verunsichert, ist beim Leipzig-Macher eine klare Spielidee zu sehen. Er lässt den Rangnick-Fußball spielen, den man seit 30 Jahren von ihm kennt. Und den er später zum inzwischen berühmten RB-Fußball gemacht hat. Das funktioniert. Auch mit Spielern, die in der Bundesliga teilweise nicht mal einen Stammplatz haben!“ Damit sind offenbar die Leipzig-Legionäre Nicolas Seiwald und Christoph Baumgartner sowie Michael Gregoritsch, der zuletzt bei Freiburg die Joker-Rolle hatte, gemeint.

Draxler behauptet, dass Rangnick als Bundestrainer zu haben gewesen wäre, als Jogi Löw vor zwei Jahren zurücktrat: „Aber den DFB-Funktionären ist er wahrscheinlich zu unbequem. Rangnick ist ein akribischer Arbeiter, der jeden Stein umdreht. Und schon mal nervt.“ Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung hatte Rangnick vor dem 2:0 über den von ihm eingeführten Perspektive-Lehrgang geschwärmt, um mögliche zukünftige Nationalspieler zu sichten. Beim ersten vor einem Jahr in Pula war noch als Spieler des Zweitligisten Blau Weiß Linz Matthias Seidl dabei. Auch durch den Wechsel zu Rapid ist er inzwischen Teamspieler, kam gegen Schweden, Estland und Deutschland zu drei Kurzeinsätzen über insgesamt 23 Minuten.

„Von solchen Plänen haben wir weder vom DFB noch vom Bundestrainer etwas gehört“, klagte Draxler und behauptet, dass Nagelsmann ein echter Plan fehlt. Rangnick hatte Montag versichert, es habe nie einen Kontakt zwischen DFB und ihm in Sachen Bundestrainer gegeben. Wäre die „Bild“-Lobeshymne auf ihn, zu der er nie Stellung beziehen wird, nicht erschienen, hätte darunter sein Selbstvertrauen garantiert nicht gelitten.

 

Foto: Bild/Christian Charisius/dpa.

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