Fußball

Das neue Cupwunder der Vienna dauerte nur zwei Minuten

Acht Tore auf der Hohen Warte, aber kein zweites Cupwunder der Vienna wie im Vorjahr als Wiener Stadtligist der Aufstieg ins Viertelfinale. Als Regionalliga-Aufsteiger hieß es Sonntag Vormittag schon Abschied in der ersten Rudne nehmen. Durch ein 3:5 (0:2) gegen Zweitligist Kapfenberg trotz numerischer Überlegenheit in der zweiten Hälfte. Zum Ärger von Trainer Alexander Zellhofer (oben) dauerte das neue Wunder nur zwei Minuten. Nach 62 Minuten führte Vienna nach dem dritten Tor innerhalb von 16 Minuten 3:2, zwei Minuten später fiel der Ausgleich. Durch das zweite Tor, das der 18 jährige Keeper Fabio Jäger verschuldete. Er hielt praktisch keinen Ball.

Das Unglück begann eigentlich schon am Freitag am letzten Tag im Trainingslager Schladming. Da traf die neuen Nummer eins im Tor, Andreas Lukse, aus kurzer Distanz ein scharfer Schuss von Neuerwerbung Oliver Bacher voll im Gesicht. Lukse erlitt einen Nasenbeinbruch, fiel daher aus. Oktay Kazim, letzten Saison beim Höhenflug im Cup zwischen den Pfosten, stand auch nicht zur Verfügung. Als K1-Kontaktperson musste er in die Corona-Quarantäne. Daher musste Zellhofer  erstmals Jäger aufbieten. Sein Ersatz war der 43 jährige Tormanntrainer Oliver Fuka. Mit Innenverteidiger Markus Wostry fehlte noch ein Neuer mit Bundesligaerfahrung. Er ist noch nicht matchfit. Dennoch standen vier Zugänge in der  Startformation. Die sich ganz in Weiß präsentierte. Der Grund: Die neuen Dressen in Blau-Gelb wurden nicht rechtzeitig geliefert.

Tormann-Neuling Jäger ermöglichte Kapfenberg mit einem Fußfehler die Führung nach 17 Minuten. Mit dem zweiten Treffer des Ex-Altachers Matthias Puschl schien nach 37 Minuten das Match entschieden. Doch in der letzten Minute vor der Pause sah Kapfenbergs Kapitän Lukas Grgic für eine Notbremse als letzter Mann gegen Bacher die rote Karte. Mit einem Mann mehr legte die Vienna den doch großen Außenseiter-Respekt ab, schlug bis zur 62. Minute dreimal zu: Zunächst zweimal der 38 jährige Kapitän, Ex-Rapidler Mario Konrad, dann Neuerwerbung Daniel Luxbacher. Riesenjubel bei den 943 Vienna-Fans. Doch nur kurz. Zwei Minuten patzte Jäger wieder mit dem rechten Fuß, schoss den auffälligen Georgier Levan Eloshvili an. Das war Kapfenbergs Ausgleich und der große Knacks bei Vienna, von dem sie sich nicht mehr erholte.

Im Finish machte sich die mutigen Wechsel von Kapfenbergs Trainer Abdulah Ibrakovic  mit zwei Toren in den letzten elf Minuten bezahlt: Der 17 jährige Luca Hassler sorgte für die Führung, der ein Jahr jüngere Stefan Kortic traf mit einem Freistoßknaller aus 30 Metern. Das jüngste Tor der ersten Cuprunde als Schlusspunkt. Hassler und Kortic waren erst in der 80. Minuten ins Spiel gekommen. Mit einem Mann mehr durch schwere persönliche Fehler drei Tore kassieren – das darf nicht passieren. Das weiß auch Zellhofer. Ebenso, dass beim New Look der Vienna noch einiges besser werden muss. Sonst wird es nichts mit dem angepeilten Ziel, sprich Aufstieg in die zweite Liga.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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