Eishockey

Das perfekte „Vanny“-Jubiläum mit Tor Nummer 364

Warum die National Hockey League getrennte Statistiken zwischen Spielen im Grunddurchgang und Play-off führt, kann keiner schlüssig erklären. Ist die gleiche Liga, die gleiche Sportart. Das hat eben in Nordamerika Tradition, ist halt so. Und da fühlen sich in Europa viele berufen, das zu übernehmen, Daher wurde Thomas Vanek, Österreichs bester Eishockeyspieler aller Zeiten, Freitag für etwas gefeiert, was eigentlich schon am 4. Februar 2018 passiert war. Für sein 1000. Spiel in der stärksten Liga der Welt. Da traf er noch im Dress der Vancouver Canucks beim 2:4 gegen Tampa Bay gegen den russischen Stargoalie Andrei Vasilevskiy, den er damals mit dem berühmten „Bauerntrick“ ausmanövrierte. Elf Monate später wurde er in der Little Cesars Arena von Detroit im Dress der Red Wings von 19.000 Fans genau genommen für seinem insgesamt 1069. Match in der NHL gefeiert. Aber es war das 1000. im Grunddurchgang, dazu kommen 69 im Play-off.

Auch das zweite Jubiläum verlief zwei Wochen vor seinem 35. Geburtstag standesgemäß: Detroit gewann nach sechs Niederlagen wieder, schlug die Nashville Predators durch ein Tor von Dylan Larkin 26 Sekunden vor Ende der Verlängerung 4:3. Und auch der Jubilar traf, bekam Standing Ovations vor den Augen seiner stolzen Eltern, seiner Frau Ashley und den drei Söhnen, den 11jährigen Blake, den achtjährigen Zwillingen Kade und Luke, von denen einer laut Vanek der bessere Skater als sein Vater sein soll.  Der bezwang den finnischen Stargoalie Pekka Rinne im Mitteldrittel zum 2:2. Ein typisches Vanek-Tor nach einem Abpraller. Eine Superreaktion von Rinne verhinderte ein zweites Vanek-Tor, das die 3:2-Führung bedeutet hätte. So blieb es bei seinem 364.Tor im Grunddurchgang, davon 135 im Powerplay. Dazu kommen noch 406 Assists. Rechnet man die 21 Treffer und 15 Assists von ihm im Play-off dazu, heißt die imposante Gesamtbilanz von ihm derzeit 385 Tore und 421 Assists. Man kann sich nicht vorstellen, dass ein anderer Österreicher dies schaffen, 14 Saisonen in der NHL spielen wird. Und mehr als 75 Millionen Dollar damit verdienen wird.

Die Lobeshymnen für Vanek, die es bereits im Februar gab, gelten noch immer. Dazwischen lag ein Wechsel zu Columbus für das Play-off, die Rückkehr nach Detroit, dort die erste Knieverletzung seiner langen Karriere, wegen der er acht Spiele versäumte, die er noch immer etwas spürt. Er ist erst der vierte Spieler der Red Wings, der auf 1000 Partien kam. Der letzte vor ihm war 2017 der legendäre Henrik Zetterberg, der erst im Sommer seine Karriere wegen Rückenproblemen beenden musste. Nur 332 Spieler in der NHL-Geschichte schafften die Tausendermarke, nur 18 spielten bei so vielen Klub wie Vanek, nämlich acht: Buffalo Sabres, New York Islanders, Montreal Canadiens, Minnesota Wild,  Detroit, Florida Panthers (dort mit der Legende Jaromir Jagr, seinem Vorbild aus der Jugendzeit), Vancouver und  Columbus Jackets.  Der NHL-Rekordler in der Hinsicht trug wie Vanek auch den roten Detroit-Dress.  den von Vancouver, Florida, Columbus und der New York Islanders, kam so auf 1049 Partien im Grunddurchgang und 43 im Play-off, erzielte aber gesamt nur 283 Tore. 102 weniger als Vanek. Sillinger ist auch in Österreich bekannt: Mike Sillinger kam auf zwölf Vereine. Als es 1994 einen der NHL-Lockouts gegeben hatte, brachte er für einige Monate den NHL-Flair nach Österreich, stürmte beim damaligen CE Wien.

„A great, great, great person“, schwärmte Trainer Jeff Blashill auch nach dem Match vond er großartigen Persönlichkeit Vanek, den er in einer Linie mit dem 24jährigen kanadischen Center Anthony Manta sowie dem zehn Jahre älteren dänischen Oldie Frans Nielsen spielen ließ. General Manager Ken Norton bezeichnete den Jubilar als einer der „smartesten“ Spieler der NHL, als einer der cleversten. Ein perfekter Abend für „Vanny“, wie den Österreicher Blashill und seine Mitspieler rufen. Dem gefiel er auch sehr gut, weil auch so viele Freunde gekommen waren. Aber es hat sich nichts daran geändert, dass ihn Statistiken nicht wirklich interessieren, sondern nur der Stanley-Cup. Dem Traum jagt er weiter nach. Wie lange noch, wird er am Saisonende festlegen. Sieht alles danach aus, als komme Detroit nicht ins Play-off. Ausser Vaneks Jubiläum war der Start zu seiner außergewöhnlichen Siegesserie in den ausstehenden 39 Partien bis 6. April. Sonntag kommt Stanley-Cup-Titelverteidiger Washington Capitals nach Detroit.

Foto: Instagram.

Meist gelesen

Nach oben