Fußball

Das „Pippo-Wunder“ in der Südstadt brachte sogar Salzburg ins Wanken

Hannes Wolf (Bild oben) rettete in der Südstadt mit seinem vierten Saisontor unter Mithilfe von Admiras Torhüter Andreas Leitner Meister Red Bull Salzburg vor der ersten Niederlage dieser Saison. Die muss und wird zwar irgendwann einmal passieren, wäre aber beim Letzten in der Südstadt, der zuvor keinen Heimsieg feiern konnte, nicht nur völlig unerwartet, sondern auch blamabel gewesen. Der Kelch ging am überlegenen Tabellenführer mit dem 2:2 (1:1) vorbei. Dennoch „knöpfte“ sich Wolf nachher den Admiraner vor, der fast für die Riesensensation gesorgt hätte: Patrick Schmidt, der beide Tore erzielte, mit Wolf zu Österreichs U21 gehört. Ließ dem 20jähriger Eisenstädter, der mit Ex-Admira-Torjäger Philipp Hosiner verwandt ist, ausrichten, dass es ihn sehr freuen würde, wenn er nächstes Jahr auch der U21 mit einem Doppelpack helfen würde. Etwa bei der Endrunde der  Europameisterschaft. In Udine oder Triest.

Das würde passen. Denn Schmidt hat seit Jahren den italienischen Spitznamen „Pippo“. Nach dem ehemaligen italienischen Torjäger Pippo Inzaghi, der zwischen 1997 und 2012 für Juventus in 120 Spielen 57  Tore erzielt hatte, bei Milan 73 in 202, davon 47 in der Champions League. Zum Drüberstreuen wurde Inzaghi mit der „Squadra Azzura“, für die er in 57 Spielen 25mal traf, auch 2006 in Berlin Weltmeister. Große Schuhe, die dem Admiraner angezogen werden. Gegen Salzburg war „Pippo“ bei seinen zwei Toren wirklich eine Art „Südstadt-Inzaghi. Nicht zum ersten Mal. „Pippo“ ist offenbar auf Tore gegen Salzburg spezialisiert. In sechs Spiele erzielte er fünf. Zweimal mit Doppelpack, seine einzigen in der Bundesliga. Von den letzten fünf Admira-Toren gegen Salzburg gehen  vier auf das Konto von „Pippo“. Warum er gegen die beste Mannschaft Österreich so trifft, wusste er selbst nicht zu erklären.

Samstag profitierte er davon, dass Salzburg nach der schnellen Führung durch Munas Dabbur einige grundlegende Dinge nicht befolgte, wie es Trainer Marco Rose bezeichnete. Das betraf auch die Innenverteidiger Andre Ramalho und Marin Pongracic.  Rose sprach dies zur Pause klar an. Und was passierte? Nach nur neun Sekunden der zweiten Hälfte schlug „Pippo“ zum zweiten Mal zu. Ließ Tormann Cican Stankovic wieder keine Chance, als Pongracic ausgerutscht war. Vor der Pause nützte Schmidt eine geniale Vorlage von Wilhelm Vorsager. Ein drittes „Pippo“-Tor verhinderte mitten in der Salzburger Daueroffensive Stankovic. „Man muss den Jungs, die über Monate auf einem hohen Niveau spielten, eine schwächere Hälfte wie die erste auch einmal zugestehen“, fand Rose, mahnte aber: „Das sollte unsere Sinne schärfen.“ Für die letzten zwei Spiele bei Celtic Glasgow und gegen St.Pölten.

Die Admira schaffte es mit dem unerwarteten Punkt den Vorletzten Altach einzuholen. Der bezog mit 1:2 (0:1) in St.Pölten die vierte Niederlage hintereinander, womit Trainer Werner Grabherr die interne Vorgabe, vier Punkte aus den letzten zwei Spielen zu holen, nicht mehr erfüllen kann. Also sieht es nach Trainerwechsel während der Winterpause aus. Da der LASK in Wolfsberg 1:1 (1:1) spielte, passierte der seltene Fall, dass die ersten Zwei der Tabelle in einer Runde keinen Sieg feiern.

Foto: © FC RB Salzburg Media (GEPA).

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