Fußball

Das späteste Tor des Klubgeschichte rettete Rapid! „Kein Nein“ von Barisic

Es brauchte das späteste Tor in der 123 jährigen Klubgeschichte Rapids, um Lustenau nicht als Verlierer zu verlassen. Der erste Treffer in der 100. Minute rettete das 3:3 (0:1) nach dem verrücktesten Spiel, das es in dieser Saison der Bundesliga gab. Drei der sechs Treffer fielen in der langen Nachspielzeit, es gab drei Joker-Tore, zwei sehr umstrittene Entscheidungen von Schiedsrichter und Video Assistent. Christian Petru Ciochirca aus Graz und der Tiroler Walter Altmann, letzten Mittwoch der Referee bei Rapids 5:1 gegen Hartberg, entschieden zweimal zu Ungunsten von Rapid, speziell beim Elfer zum 3:2 von Lustenau in der 96. Minute. Nachher wunderte sich Marc Janko im Sky-Studio, wie gelassen und ruhig Rapids Trainer Zoran „Zoki“ Barisic damit umging. Er sprach von einem „erzwungenen Punkt“.

Rapid schaffte auf holprigem, schwerem Terrain dreimal den Ausgleich. Daher gab es Lobeshymnen für die Moral, die sicher schwer in Ordnung war. Aber hätte nicht beim Stand von 2:1 für Lustenau die Latte Rapid bei einem abgefälschte Schuss von Hakim Guenouche gerettet, w#redies vermutlich kein Thema gewesen.  Rapid brachte sich selbst in Schwierigkeiten. Durch die fehlende Effizienz in der ersten halben Stunde, in der Lustenau klar unterlegen war, durch Schwächen im Defensivverhalten. Beim 0:1 kam Torschütze Stefan Surdanovic  nach einem Eckball von Torben Rhein frei zum Kopfball. Vor dem 1:2 konnten Jonas Auer und Christopher Dibon Anthony Schmid nicht am Pass zur Mitte hindern, dort stand der drei Minuten zuvor eingewechselte Bryan Teixeira frei, sein Schuss schien nicht unhaltbar. Teixeira verwandelte auch Lustenaus ersten Elfmeter in dieser Saison, der sehr umstritten war, nach 96 Minuten zur 3:2-Führung. Joker Cem Turkmen kam praktisch ungehindert in den Strafraum, suchte den Kontakt mit Dibon, der am Boden kniete, laut TV-Bildern keine Bewegung machte. Petru Ciochirca wertete dies als Foul. Unverständlich, dass Altmann ihn nicht zum On Field-Review schickte. Wie 20 Minuten zuvor, als ein von Guenouche abgefälschter Schuss von Aleksa Pejic das 2:2 bedeutet hätte. Da griff Altmann ein. Weil Guido Burgstaller klar im Abseits stand. Die Frage war, ob er mit einem Schritt zur Seite Tormann Dominik Schierl irritierte. Petru Ciochirca bewertete es so. Darüber konnte man streiten.

Für Rapids ersten Ausgleich nach 59 Minuten erfand Sky-Kommentator Martin Konrad den Begriff „Zoki-Zoka“, verglich die Kombination mit dem berühmten „Tiki-Taka“ von Pep Guardiola.  Weil Martin Koscelnik den Wechselpass von Pejic per Kopf direkt zu Ante Bajic weiter leitete, der direkt in die Mitte zu Guido Burgstaller spielte. Der Kärntner sorgte nach dem 1:1 auch nach 92 Minuten für das 2:2. Per Kopf nach einer Flanke von Nicolas Kühn. Zwei Minuten zuvor ließ er mit links einen Sitzer aus. Trotzdem gab es innerhalb von vier Tagen in zwei Partien fünf Burgstaller-Tore. Das 3:3 fiel in der 100. Minute nach einem weiten Outeinwurf des nach 86 Minuten eingewechselten Thorsten Schick. Hedl, schon zuvor bei zwei Eckbällen in Lustenaus Strafraum, verlängerte per Kopf.  Weder Schierl noch Jean Hugonet brachten den Ball weg. Das nützte der nach 80 Minuten für Ferdy Druijf gekommene Bernhard Zimmermann zu seinem vierten Saisontor.

Sicher ein Rapid-Highlight dieser Saison. Dennoch blieben im ausverkauften Reichshof-Stadion zwei Punkte liegen, die im Kampf um einen Platz unter den ersten sechs noch weh tun könnten. WSG Tirol überholte Rapid durch einen 3:2-Auswärtssieg bei Austria Klagenfurt, der durch einen Treffer von Valentino Müller in der 90. Minute fixiert wurde. Klagenfurt lag nach 42 Minuten 0:2 zurück, schaffte durch die Saisontore neun und zehn von Kapitän Markus Pink bis zur 76. Minute den Ausgleich. Zur Erinnerung an das Nachspieldrama von Lustenau gehört auch die Antwort von Barisic auf die Frage aus dem Sky-Studio, ob er sich vorstellen könne, nicht nur bis zur WM-Pause, sondern bis zum Saisonende Trainer zu bleiben: „Es gibt kein Nein!“

 

 

Foto: Gepa/Admiral.

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