Fußball

Das verpasste EM-Ticket tut Gregoritsch noch sehr weh: Neuer Anlauf mit Demir, Klarer, Wimmer

Die Szenen von Juni 2019, als er sich bei der  Unter 21-EM in Triest und Udine vor den österreichischen Fans verbeugte, sind Werner Gregoritsch eineinhalb Jahre später noch immer in angenehmer Erinnerung. Um so mehr tut die Gewissheit weh, dass es 2021 zu keiner  Neuauflage kommen wird. Da hört man geradezu durchs Telefon. Alles verspielt durch das unnötige 2:3 (1:0) am Freitag in Samsun gegen die Türkei. Jetzt geht es Dienstag Abend in Ried nur darum, Platz zwei hinter England zu behalten. Zu den fünf besten Gruppenzweiten kann es  aber nicht mehr reichen.

„Wir können uns nur selbst schlagen“, ermahnte Gregoritsch Freitag zur Pause in der Kabine seine Spieler. Und prompt passierte es. Vergebene Chancen, in Konter gelaufen, Fehler im Defensivverhalten. Vorwürfe macht er ihnen weiterhin keine, sondern stellte fest: „Es sollte offenbar nicht sein. Es ist rund um das Spiel offenbar zu viel zusammengekommen, das wir wegstecken mussten. Das ist keine Ausrede, sondern Fakten.“ Die Corona-Problematik macht eine normale Vorbereitung unmöglich. Acht Umstellungen, ständig Aufregungen, etwas Neues. Die Salzburger Stürmerhoffnung Junior Adamu musste wegen der positiven Salzburg-Tests abreisen, kam wieder zurück, weil die Tests plötzlich negativ waren. Bei Inennverteidiger David Nemeth war es umgekehrt: Kaum hatte er seine Sachen ausgepackt, musste er wieder zurück. Wegen eines positiven Covid 19-Falls bei Sturm Graz: „Wir konnten nie mit der kompletten Besetzung trainieren“, meinte Gregoritsch bedauernd. Am Abend vor dem Match kam die Mitteilung von der UEFA, dass Austrias Talent Patrick Wimmer wegen einer gelb-roten Karte in einem U 19-Spiel nicht eingesetzt werden darf. Er wär Fixstarter gewesen, da er zuvor stark trainierte, Spezialist für das schnelle Umschalten ist.

Als Gregoritsch Donnerstag Abend erkannte, dass die Türken Österreichs Abschlusstraining filmten verzichtete er darauf, die Startelf zusammen trainieren zu lassen. Jetzt muss er mit dem bitteren k.o. leben, sich schon Gedanken über die neu U 21 machen. Kevin Danso und Christoph Klarer, die Legionäre von Fortuna Düsseldorf, sind schon Dienstag nicht dabei. Weil sie in Nordrhein-Westfalen nach der Rückkehr fünf Tage in Quarantäne müssen. Also bestand der Zeitligist auf ihre Rückkehr, um sie am Wochenende aufbieten zu können. Danso ist für die neue U 21 zu „alt“. Das betrifft auch Max Wöber, Hannes Wolf, Kelvin Arase, Marko Raguz. „Man darf auch nicht vergessen, dass wir im Laufe der Qualifikation vier Leute verloren haben, die Tore erzielten“, meinte Gregoritsch. Nämlich Christoph Baumgartner an die Nationalmannschaft, Sandi Lovric, weil er sich entschloss, für Slowenien zu spielen, Marko Raguz durch Verletzung und Nicholas Meister durch Corona bei St. Pölten. Alles zusammen eben zu viel.

Die neue U 21 mit den Jahrgängen 2000 und 2001? Da setzt Gregoritsch auf Spieler, die jetzt schon im Kader sind oder im Einsatz waren. Unter anderem auf Klarer, von dem er eine hohe Meinung hat, auf die Rapidler  Leo Greiml und Yusuf Demir, auf Nemeth und Wimmer, Admiras Emanuel Aiwu, Matthäus Taferner von Wolfsberg, LASK-Tormanntalent Tobias Lawal. Mit ihnen plant er den neuen Anlauf für die EM 2023.

Foto: © ÖFB Media.

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