Auch in der zweiten deutschen Bundesliga führt ein Österreicher-Klub die Tabelle an: Erstmals in dieser Saison schaffte es Sonntag der 1. FC Köln mit Ex-Salzburg-Trainer Gerhard Struber sowie drei Ex-Rapidlern (Assistent Thomas Hickersberger, Dejan Ljubicic und Florian Kainz) mit dem 1:0 (1:0) am gefürchteten Betzenberg gegen Kaiserslautern die Tabellenführung. Für den entscheidenden Treffer zwei Tage vor Weihnachten sorgte nach 33 Minuten Ljubicic per Kopf aus schwieriger Position am langen Eck, Kainz leitete die Aktion ein. Seit er wieder erste Wahl ist und zur Startelf gehört, gewann Köln alle drei Spiele. Köln holte seit Anfang November 19 von 21 möglichen Punkten, gewann bei den sechs Siegen fünfmal 1:0, auch in den letzten vier Auswärtspartien. Der Vorsprung auf den Zweiten Karlsruhe beträgt zwei Punkte, weiter geht es am 18. Jänner beim Dritten Hamburger S. Ljubicic erzielte auch im Pokal-Achtelfinale den entscheidenden Treffer zum 2:1 gegen Herta BSC Berlin.
Für den Halbzeit-Titel bekommt Köln zwar nichts, aber es ist sicher besser als im Aufstiegskampf hinterherrenne. Zwei Punkte Vorsprung werden Struber sicher an das letzte Jahr erinnern. Damals überwinterte er auch mit Red Bull Salzburg auf Platz eins, mit zwei Punkten mehr als Sturm Graz. Neun Spiele oder vier Monate später musste er gehen, obwohl Salzburg dank der besseren Tordifferenz noch auf Platz eins lag. Was wird ihm das neue Jahr in Köln bringen? „Wir können den Moment genießen, aber es muss auch der Anspruch sein, noch besser zu werden!“, meinte Struber. Zu den Stützen in der Defensive gehört auch Eric Martel, der 2021/22 als Leihgabe von RB Leipzig bei der Wiener Austria gespielt hatte. Um besser zu werden, könnte außer dem bosnischen Teamverteidiger Yusuf Gazibegovic noch eine Verstärkung von Sturm Graz kommen: Der Schweizer Innenverteidiger Gregory Wüthrich saß beim letzten Kölner Heimspiel gegen Nürnberg bereits auf der Tribüne.
In der ersten Bundesliga feierte Borussia Dortmund ohne den verletzten Marcel Sabitzer mit 3:1 (3:0) gegen Wolfsburg den ersten Auswärtssieg der Saison, hat als Sechster aber elf Punkte weniger als Tabellenführer Bayern. Die Mannschaft von Ralph Hasenhüttl, bei der Patrick Wimmer nur in den letzten sieben Minuten spielte, fiel mit der Heimniederlage auf Rang elf zurück. Heidenheim verlor mit Matthias Honsak und Paul Wanner beim Letzten Bochum 0:2 (0:1), liegt nur noch zwei Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz.
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