Nach vier Spielen im Dress des Basel bekam Yusuf Demir einen neuen Trainer: Das 1:1 (0:0) gegen den Zweiten Luzern am Donnerstagabend vor 22.000 Zuschauern im St. Jakob-Stadion beendete die Ära des von St. Pauli gekommenen Trainers Timo Schultz, den Präsident David Degen nur elfmal coachen ließ. Nur ein Sieg in acht Runden, zuvor das blamable Scheitern in der Qualifikation gegen Tobol Kostany aus Kasachstan reichten dem Boss, dessen Bruder Philipp Geschäftsführer der SME-Agentur ist, von deren Österreich-Filiale (Sertan Günes, Emre Öztürk) sich Demir beraten lässt. Der 20 jährige künftig von einem Deutschen trainiert, der eine Vergangenheit bei Sturm Graz hat: Heiko Vogel (Bild) war von 1. Jänner bis 5. November 2018 Nachfolger von Franco Foda bei den Grazern, holte in dieser Zeit den Cuptitel. Durch ein 1:0 gegen Red Bull Salzburg nach Verlängerung in Klagenfurt.
Es ist bereits das dritte Kapitel von Vogel als Basel-Trainer. Das erste war 2011/12 als Nachfolger des späteren Austria-Trainers Thorsten Fink, dessen Assistent er war. In dieser Zeit spiele auch ein Österreicher (Aleksandar Dragovic) bei dem Traditionsklubs, der damals Meister durch einen 2:1-Heimsieg über Manchester United ins Achtelfinale der Champions League kam, das Heimspiel gegen Bayern München 1:0 gewann, dann aber in München 0:7 unterging. Basel gewann unter Vogel das Double, fünf Monate später wurde er durch Murat Yakin, den aktuellen Schweizer Teamchef ersetzt. Das zweite Kapitel begann als Sportchef am 1. Jänner dieses Jahres, ehe er einen Monat später auch interimsmäßig Nachfolger von Trainer Alex Frei war, das Semifinale der Conference League erreichte. Dann engagierte er Schultz, auf den er Freitag folgte: „Die Wahrnehmung war, dass es in dieser Konstellation nicht weiter gehen kann“, behauptete Vogel. Jetzt ist er nicht mehr als Interimslösung eingeplant. So behauptete es zumindest der Präsident, der in zwei Jahren fünf Trainer verbrauchte. Weil Vogel die vielen neuen Spieler am besten kennt, da er sie verpflichtet hat.
Zu ihnen gehört Demir, der Donnerstag 70 Minuten spielte. Als er ausgetauscht wurde, führte Basel 1:0. Vier Spiele hintereinander hat der Ex-Rapidler schon lange nicht bestritten, Abwarten wie es weiter geht. Sonntag gastiert Basel, derzeit auf Rang neun, beim Aufsteiger Lausanne Ouchy, dem Schlusslicht.
Foto: FC Basel.