Fußball

Demir schon wieder weg von Rapid: Galatasaray zahlt sechs Millionen!

Kaum fand Yusuf Demir wieder halbwegs in die Spur, wie sein Siegestor in Altach am letzten Sonntag bei seinem ersten Bundesligaeinsatz in dieser Saison andeutete, ist er weg von Rapid: Das 19 jährige Talent wechselt auf eigenen Wunsch zum türkischen Rekordmeister Galatasaray Istanbul, der mit ihm den 29 jährigen argentinischen Stürmer Mauro Icardi von Paris St. Germain verpflichtete. In der Nacht auf Mittwoch traf das offizielle Angebot von Galatasaray bei Rapid ein, ab Vormittag ging es schnell. Galatasaray zahlte vorerst sechs Millionen Euro als Sockelbetrag, dazu können noch Bonizahlungen kommen, Dazu ist Rapid an einem Weiterverkauf beteiligt. Mittwoch Nachmittag meldeten die türkischen Medien Demirs Wechsel bereits als fix. Der war möglich, weil in der Türkei die Transferzeit erst Donnerstag endet.

„Rapid wollte das sicher nicht, die Initiative ging nicht von uns aus“, behauptete Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic, „unsere Absicht war, dass er bleibt, sich bei uns in aller Ruhe entwickelt!“ Aber es gab andere Pläne. Von Demirs Umfeld, auch von seiner Familie. Da ging es in erster Linie um den finanziellen Aspekt. Vor einem Jahr wollte Demir zu Barcelona. Rapid stimmte einem Leihvertrag mit einer Kaufoption in der Höhe von zehn Millionen zu. Nach nur neun Einsätzen war das Kapitel Barcelona aber beendet. Die Katalanen legten nach schwachem Saisonstart, der zum Trainerwechsel von Ronald Koeman zu Xavi führte, keinen Wert mehr auf Demir. Der kam schon im Winter zurück, verlängerte seinen Vertrag bis 2024. Daher konnte Rapid sich jetzt mit einer lukrativen Ablösesumme trösten. Demirs Marktwert steht laut „transfermarkt“ derzeit bei fünf Millionen.

Seine elf Spiele im Rapid-Dress waren im Frühjahr nicht gerade das Gelbe vom Ei. Via den drei Partien in Österreichs U 19 bei der Europameisterschaft in der Slowakei ging es langsam wieder aufwärts. Aber dann kam der Wechselwunsch. Ob der Transfer zu Galatasaray gut für seine sportliche Entwicklung ist? Das weiß jetzt noch keiner. Bei Galatasaray, nach Rang 13 in der letzten  Saison in keinem Europacupbewerb vertreten, brach nach fünf Runden wegen drei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Besiktas (mit Ex-LASK-Trainer Valerien Ismael) offenbar die Hektik aus. Deshalb die Verpflichtungen von Icardi und Demir. Bekannte Namen in der Mannschaft von Trainer Okan Buruk: Uruguay-Tormann Fernando Muslera, der Belgier Dries Maertens (zuvor Napoli), der Schweizer Teamstürmer Haris Seferovic.

Rapid vermeldete am Abend, Demir die Erlaubnis erteilt zu haben, zu sportmedizinischen Tests nach Istanbul zu fliegen und finale Vertragsgespräche mit Galatasaray, die in Wahrheit schon erledigt waren. Rapid hat durch die Abgänge von Robert Ljubicic zu Dinamo Zagreb, Emanuel Aiwu zu Cremonese und Demir vorerst zwölf Millionen Euro verdient. Das ist beachtlich, kann durch Bonizahlungen bei allen noch mehr werden. Es scheint so, als mache auch die sportliche Abteilung den wirtschaftlichen Erfolg in Grün-Weiß möglich, den Ex-Geschäftsführer Christoph Peschek bei seinem Rücktritt in erster Linie für sich reklamiert hatte. Mit Demirs ungeplantem Wechsel konnte sich Rapid irgendwie für die durch die Blamage gegen Vaduz entgangenen Einnahmen aus der Gruppenphase der Conference League schadlos halten.

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