Fußball

Deni Alar als Draufgabe: Aufstieg ist für Vienna ein Muss!

Drei Spieler mit Bundesligaerfahrung als Verstärkung reichten für den Zweiten der Regionalliga Ost nicht. Also präsentierte Viennas Sportchef Markus Katzer Samstag Abend gemeinsam mit Trainer Alexander Zellhofer auch Deni Alar (Bild oben) der die Erfahrung vom 273 Spielen in Österreichs höchster Spielklasse mitbringt. In denen erzielte der 32 jährige Stürmer für Kapfenberg, Rapid und Sturm Graz 97 Tore, leistete 28 Assists. Die Vienna bekam den Routinier ablösefrei, da er zuvor seinen Vertrag bei Zweitligist St. Pölten, für den er im Herbst bei 14 in Sätzen fünf Tore schoss, ablöste. Das tat auch der in der St. Pöltener Akademie ausgebildete 20 jährige Offensivspieler Marcel Tanzmayr, um nach Wien auf die Hohe Warte zu wechseln. Er absolvierte elf Partien in der Bundesliga. So wie zuvor bei Tomas Simkovic, Stephan Auer und Lukas Grozurek hörte man als Begründung für ihre Wechsel in die Regionalliga den Satz: „Weil bei Vienna etwas Großes im Entstehen ist!“

Klingt alles wunderbar. Die Sponsoren Uniqa und Immo United machen es möglich. Chancen, die sich plötzlich, ergeben, müsse man beim Schopf packen. So argumentierte Katzer. Zudem, dass sich Qualität und Seriosität in Fußballerkreisen rasch herumsprechen. Sicher half es Katzer, dass er früher mit  Alar, Auer und Grozurek bei Rapid oder Admira zusammen gespielt hatte. Etwas übertrieben ist seine Ansicht, dass alle neu geholten Routiniers noch bei jedem Erstligisten in Österreich mithalten könnten. Erstligist bedeutet Bundesliga.

Die Vienna leistet sich die teuerste Mannschaft, die in Österreich bisher je in einer Regionalliga spielte. Mit der ist Katzers Behauptung, der Aufstieg sei kein Muss, das Leben gehe selbst dann weiter, sollte er nicht gelingen, nicht mehr nachvollziehbar, sondern einfach falsch. Der Aufstieg ist für Wiens ältesten Fußballklub jetzt ein Muss, alles andere wäre eine Blamage. Das Frühjahr wird auch eine Riesenherausforderung für Zellhofer. Denn er lebt mit der Gefahr, dass leicht eine schlechte Stimmung entstehen könnte, wenn er einen aus der Riege der über 30 jährigen nicht in der Startelf bringt. Und das wird sicher passieren.

Die Regionalliga Ost beginnt mit der vorverlegten letzten Runde, am 13. März folgt das Spitzenduell. Halbzeitmeister Stripfing mit dem ehemaligen Vienna-Trainer Hans Kleer gastiert auf der Hohen Warte beim Verfolger Vienna, der zwei Punkte Rückstand hat. Hinter Stripfing steht ein ehrgeiziger Macher: Erich Kirisits, vor neun Jahren als Rapid-Präsident im Gespräch und vom Wahlausschuss aus fadenscheinigen Gründen nicht aufgestellt, Unternehmer in der Immobilienbranche, seit Herbst Geschäftsführer der Wienerwald-Kette. Wie er auf Viennas Aktivitäten reagierte? Er arbeitete in Abstimmung mit der Bundesliga Ausbaupläne für die Sportanlage in Stripfing aus, kaufte Ackerland dazu, um die Pläne realisieren zu können, reichte die bei der Baubehörde ein. Sicherte Stripfing schon ein Ausweichstation für nächste Saison, falls der Aufstieg auf sportlichem Weg gelingen sollte. Damit es für die Bundesliga keinen Grund gibt, einem Klub aus einem Ort im Bezirk Gänserndorf mit 274 Einwohnern die Lizenz wegen der Stadionfrage zu verweigern. Neuzugänge wie die Vienna? Fehlanzeige. Nur zwei. Die Devise von Kirisits kann man durchaus als freche Antwort auf die blau-gelbe Transferoffensive bezeichnen. Denn sie heißt: „Besser, billiger, jünger!“

 

 

 

Foto: First ViennaFC 1894.

2

Meist gelesen

Nach oben