Fußball

Der 21. Brasilianer in Salzburg: Fernando wurde drei Jahre beobachtet

Fünf Tage nach der Meldung aus Italien, wonach der brasilianische Stürmer Fernando dos Santos Prat vom Ukraine-Klub Shaktar Donezk zu Österreichs Meister Red Bull Salzburg wechseln wird, kam die Bestätigung: Der 23 jährige Stürmer unterschrieb bei Salzburgs Sportchef Christoph Freund und Geschäftsführer Stephan Reiter einen Fünfjahresvertrag (Bild oben). Sechs Millionen Euro meldeten die italienische Quellen als Ablöse, die Salzburg üblicherweise nicht bestätigte. Das ist aber durchaus vorstellbar, zumal Freund den 1,76 Meter großen Fernando als absoluten Wunschspieler bezeichnete, der mit seiner Aggressivität und seinem Tempo gut in den Salzburg-Stil passe. Zwölf Treffer erzielte er in 69 Spielen, davon zwei in der Champions League. Beim 1:2 gegen Real Madrid im Bernabeu-Stadion und beim 1:1 in Kiew gegen Sheriff Tiraspol.  Wenige Tage nach Kriegsausbruch verließ Fernando die Ukraine, war zuletzt in Brasilien. Er kann sofort ins Training einsteigen, ist aber erst in der nächsten Saison spielberechtigt.

Was beim Fernando-Kauf eigentlich nicht zu Salzburg passt, ist das Alter, das nicht zum üblichen Beuteschema passt. Normal holt Freund am liebsten Spieler zwischen 18und 20, bindet sie langfristig. Also ist Fernando, der bei Shaktar mit der Rückennummer 99 spielte, eine Ausnahme. Weil Freund überzeugt ist, dass  sich Fernando „in unserer Idee vom Fußball“ nochmals weiterentwickeln wird. Dass der Brasilianer nach den letzten Monaten, die alles andere als einfach für ihn waren, überglücklich ist, in Salzburg gelandet zu sein, kann man nachvollziehen. Die Spieler von Shaktar lebten, trainierten und spielten bis zum Kriegsausbruch in Kiew. Fernando ist der 21. Brasilianer, der in Salzburg, der zweite nach Bernardo im aktuellen Kader. Die Vermutung, dass Salzburg damit den Nachfolger für Karim Adeyemi fand, liegt nahe. Deutsche Medien prophezeien, dass dessen Wechsel zu Borussia Dortmund bald über die Bühne gehen wird.

Ein Brasilianer hatte bereits an den großen Erfolgen von Austria Salzburg in den Neunzigerjahren mit Meistertitel und Aufstieg ins UEFA-Cup-Finale und in die Champions League großen Anteil, nämlich Mittelfeldregisseur Marquinho.  Später gehörten Torjäger Alan Carvalho (von 2010 bis 2015), die Abwehrspieler Andre Ramalho und Paulo Miranda, zur Erfolgsstory der Red Bull-Ära. Torhüter Carlos Coronel bestritt drei Champions League-Spiele, Igor, derzeit in Italien bei Fiorentina, stand vor fünf Jahren in der Mannschaft, die sensationell gegen Barcelona und Benfica die Youth League gewann, Aber es gibt auch einige, die keine Spuren hinterließen. Wer erinnerte sich noch an Alex. Airton, Douglas Silva, Jefferson oder Rodnei?

Foto: Red Bull Salzburg.

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