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Der Cupschlager ist ein Wiedersehen mit der Vergangenheit

In der Bundesliga sind sie Tabellennachbarn. Die Austria auf Platz fünf und Sturm Graz auf Rang sechs mit einem Punkt weniger. Aber zufrieden können beide mit den ersten acht Runden nicht sein, wenn sie elf beziehungsweise zwölf Punkte hinter Tabellenführer Red Bull Salzburg liegen. Der Schlager der zweiten Runde des Uniqa-Cups könnte zur Frustbewältigung dienen. Vor allem Titelverteidiger Sturm, auf den in den nächsten drei Runden der Meisterschaft mit dem LASK, Meister Salzburg und der Wiederholung des Cuphits in der Generali-Arena die schwereren Aufgaben warten als auf Violett. Wird das erste Saisonduell zwischen beiden  so intensiv geführt wie die verbalen `“Hackln“ zwischen Graz und Favoriten im Sommer flogen, dann wird´s ein Kampf auf Biegen und Brechen.

Für beide ist es auch ein Wiedersehen mit der eigenen Vergangenheit. Bei Austria haben Michael Madl, Christian Schoissengeyr, Uros Matic, James Jeggo und Bright Edomwonyi eine im Sturm-Dress, Sturms Sportchef Günter Kreissl war 16 Jahre lang Tormann bei Austria, Fabian Koch und Philipp Hosiner trugen früher den violetten Dress. Speziell bei Hosiner war es eine Erfolgsstory: Als von der Admira auf Drängen von Meistermacher Peter Stöger geholter Torjäger. Ohne seine 32 Treffer, mit denen er damals als bis jetzt letzter Österreicher Schützenkönig wurde, wäre die Austria 2013 nie Meister geworden.  Nicht zu vergessen, das Tor, das er am 28.August 2013 am Verteilerkreis Roman Kienast zum 2:3 gegen Dinamo Zagreb auf den Fuß legte. Das brachte die Austria als bisher letzten österreichischen Klub in die Champions League. Jetzt ist Hosiner (Bild oben) nach vier Jahren im Ausland bei Rennes, dem 1.FC Köln und Union Berlin, in denen es auch durch viel Pech (Stichwort entfernte Niere wegen eines Tumors) nicht wie erhofft klappte, in Graz als die Hoffnung auf Tore. Den Instinkt hat er nicht verloren, der blitzt wieder auf. Bisher traf er zweimal im Sturm-Dress. Markus Pink ist mit drei Treffern der beste Schütze der Grazer. Bringt Hosiner  Mittwoch Sturm und sich zum Jubeln?

Das wäre besonders für Kreissl eine Genugtuung. Dass letzten Sommer mit Schoissengeyr, Jeggo und Edomwonyi drei direkt von Graz nach Wien wechselten, passt ihm speziell bei Jeggo und Edomwonyi, gar nicht. Alle drei gehören zu den Klienten des Linzer Managers Max Hagmayr. Da ätzte Kreissl: „Sportliche Gründe kann es nicht haben, wenn man lieber zum Siebenten der letzten Saison wechselt statt um die Qualifikation für die Champions League zu spielen.“ Auch das Comeback von Matic bei Sturm war für Kreissl ein Thema, doch der wechselte lieber vom FC Kopenhagen zu Austria. Ohne dort vorerst eine ähnlich dominierende Rolle zu spielen wie früher in Graz. Auch die Sturm-Fans hatten ihre eigene Meinung zu Jeggo und Edomwonyi. Also müsste im Gästesektor einiges los sein. Oder die Gleichgültigkeit hat die Oberhand gewonnen, wie man nach den Reaktionen auf die 1:2-Heimpleite gegen Mattersburg am letzten Samstag vermuten könnte. Sturm gewann seit dem Saisonstart am 28. Juli gegen Hartberg kein Heimspiel mehr.

„Zu wenig“ sagt Kreissl zur bisherigen Saisonbilanz. Ihm fehlen ein Tick Feuer und Intensität. Trainer Heiko Vogel vermisst den bedingungslosen Willen zum Sieg: „Wir kassieren zu viele Gegentore.“ Bleibt es weiter dabei, ist es nicht sicher, ob der Deutsche zu Weihnachten in Graz „Stille Nacht“ singen wird. Auch bei Austria besteht drei Tage nach dem schlimmen 0:3-Heimdebakel gegen den LASK Handlungsbedarf. Cristian Cuevas und Christoph Monschein trainieren seit Montag wieder mit, beide könnten eine Option sein. Eher der Linksverteidiger aus Chile: „Wir müssen anders als gegen LASK die Klasse auf den Platz bringen und Lösungen finden. Darum geht es“, forderte Trainer Thomas Letsch. Stimmt, Sonst wird es bei den Ansprüchen der Austria auch für ihn ungemütlich. Zumal das  Cupendspiel im eigenen Stadion ja zu den Saisonzielen gehört.

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