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Der dritte Tormann von Tabellenführer Liverpool ist erste Wahl bei Sturm Graz: Jaros statt Scherpen

Zum dritten Mal hintereinander vertrauen Sportchef und Trainer von Sturm Graz, Andreas Schicker und Christian Ilzer, einem Tormann, der bei einem Spitzenklub der englischen Premier League nur dritte Wahl war. Den Anfang machte vor einem Jahr Arthur Okonkwo von Arsenal, der den langjährigen Kapitän Jörg Siebenhandl ablöste. Mit Okonkwo wurde Sturm Cupsieger. Aber blieb nicht, sondern spielte im Herbst beim englischen Viertligisten Wrexham. Nachfolger von Okonkwo wurde als Leihgabe von Brighton der holländische 2,06 Meter-Riese Kjell Scherpen, der im Herbst für Schicker sogar der herausragende Tormann der Bundesliga war. Etwas übertrieben und auch ungerecht in Bezug auf Salzburgs Nummer eins, Alexander Schlager. Weil Scherpen nach einer Kreuzbandoperation erst in der nächsten Saison für den Vizemeister wieder spielen kann, benützte Schicker nochmals sein Netzwerk in der Premier League und wurde bei Tabellenführer FC Liverpool fündig. Montag mussten nur die letzten Details abgeklärt werden. Der 22 jährige Tscheche Vitezslav Jaros vertritt Scherpen im Frühjahr. Er ist 13 Zentimeter kleiner als Scherpen. Aber nicht deshalb ist beim Engagement von Jaros etwas Risiko dabei.

Liverpool holte ihn bereits mit 17 Jahren aus dem Nachwuchs von Slavia Prag, verlieh ihn unter anderem an die Viertligisten Stockport und Notts County, nach Irland zu St. Patrick. Dort hatte Jaros seinen Anteil am Sieg im FAI Cup, dem höchsten irischen Pokalwettbewerb. Er muss also ein Potenzial haben. Dafür spricht auch, dass er 2023 bei der U 23-Europameisterschaft in den drei Vorrundenpartien Tschechiens aufgeboten wurde. Bei Liverpool hatte Jaros wenig Spielpraxis: 31 Partien in der U 18, acht in der Youth League, diese Saison nur sechs in der U 23. In der Europa League saß er dreimal auf der Ersatzbank, auch in beiden Partien gegen den LASK. Die ersten Spiele, die Aufschluss darüber geben werden, ob Jaros die richtige Wahl war, um die hohen Ziele in Bundesliga, Uniqa-Cup und Conference League zu erreichen, werden die Anfang Februar gegen die Wiener Klubs sein: Im Viertelfinale des Cups gegen die Austria, in der Bundesliga bei Red Bull Salzburg.

Bei Rapid fällt bis auf weiteres ein Legionär aus: Offensivspieler Thierry Gale erlitt beim Lauftraining während seines Heimaturlaubs in der Heimat Barbados eine komplizierte Zehenverletzung, die in Wien einen Eingriff notwendig machte. Damit wird Gale wochenlang fehlen. Bisher blieb von den 188 Minuten des 21 jährigen im Rapid-Dress nur sein bisher einziges Tor, der Ausgleich in letzter Sekunde zum 3:3 gegen den LASK, in Erinnerung.

 

Foto: Liverpool Echo.

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