Fußball

Der Elfmeterstreit bei Rapid: Aller schlechten Dinge sind drei!

Nicht zum ersten Mal, dass es bei Rapid am Donnerstag beim 3:0 gegen Anorthosis Famagusta Streit darum gab, wer einen Elfmeter für Grün-Weiß schießt. Das passierte schon zum dritten Mal innerhalb von neun Monaten. Hinterlässt alles andere als einen guten Eindruck, lässt darauf schließen, dass intern nicht alles stimmt, es zu viele Egotrips gibt. Alles begann in Salzburg. Im letzten Dezember bei der 2:6-Abfuhr im Cup gegen Red Bull Salzburg. Taxiarchis Fountas wurde gefoult, schnappte sich den Ball wolle schießen, setzte sich mit diesem Wunsch auch gegen Ercan Kara, der eigentlich der erste Elfmeterschütze war, auch durch.  Weil ihm sein persönliches Interesse, gegen seinen Ex-Klub ein Tor zu schießen, wichtiger war als alles andere.  Der Grieche verwandelte den Elfmeter.  Der Streit zwischen beiden war live im ORF zu sehen, hinterließ alles andere als einen guten Eindruck. So sah es auch Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic, verhängte Geldstrafen gegen beide und meinte, dies dürfe sich nicht mehr wiederholen. „Zokis“ Befehl wurde aber nicht gehört.

Der zweite Streit passierte im etwas kleineren Rahmen. Im Juli beim Cup-Pflichtsieg gegen die Wiener Viktoria knapp vor Schluss beim Stand von 5:0.  Da wurde Marco Grüll im Strafraum gefoult. Da der erste Elferschütze Kara, der via Elfmeter das 1:0 erzielt hatte,  bereits ausgetauscht war, machte sich Christoph Knasmüllner  daran, den Elfmeter zu schießen. Damals mengte sich Grüll ein, unterstützt von Srdjan Grahovac. Grüll lag viel daran, sein erstes Tor in neuer Umgebung zu schießen, was ihm zum 6:0 auch gelang. Knasmüllner gab nach, aber sein Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass ihm dies gar nicht gefiel. Trainer Didi Kühbauer fand das alles halb so schlimm.

Donnerstag Abend redete er aber anders. Da missfielen ihm die Diskussionen zwischen Kara und Knasmüllner (Bild oben) vor dem Elfmeter, der beim Stand von 1:0 nach einem Foul an Kara verhängt wurde. Knasmüllner nahm den Ball, ehe sich Kara einmengte. Der Gefoulte wollte als erster Elfmeterschütze selbst schießen. Alles wieder im ORF zu verfolgen. Das 1:0 hatte er ja schon erzielt, mit dem Elfmeter hätte es ein Doppelpack werden können. Um neue Interessenten für ihn anzulocken? Ein Stürmer muss mitunter ein Egoist sein. Aber Kara bewies auch schon, mannschaftsdienlich zu denken. Etwa letzten Samstag in Pasching mit der perfekten Vorarbeit zum Führungstor gegen den LASK durch Fountas. Letzte Saison lieferte Kara außer seinen 20 Toren auch noch elf Assists. Knasmüllner setzte sich mit seiner Version, wonach der Gefoulte nicht den Elfmeter schießen sollte, gegen Kara durch, vergab aber. Zum Glück für Rapid fiel zwei Minuten später das wichtige 2:0 durch Fountas, das ein wahrer Kraftakt von Kelvin Arase möglich machte. Und später das 3:0 durch Grüll.

Aber dennoch besteht bei Rapid in Sachen Elfmeter Handlungsbedarf. Es liegt an Kühbauer, für Ordnung zu sorgen, eine klare Hierarchie festzulegen. Zu der gehört auch, ob der Gefoulte nachher den Elfmeter schießen darf oder nicht. Die lange Leine, dass der schießen soll, der sich gerade am besten fühlt, führt zumindest bei Rapid offenbar zu Streit.

 

Foto: Foto by Hofer/Christian Hofer.

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