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Der erste Raketenalarm und zum zweiten Mal einstimmig für Teamchef Andreas Herzog

Seit Donnerstag Abend ist es hochoffiziell, das Österreichs Rekordteamspieler Andreas Herzog neuer Teamchef ist. Am Tag, an dem sein großer Förderer  aus den erfolgreichen Spielerzeiten bei Werder Bremen, Otto Rehhagel, seinen 80. Geburtstag feierte, bestätigte das Präsidium des israelischen Verbands einstimmig die Entscheidung des technischen Komitees für Herzog, die eine Woche zuvor ebenfalls einstimmig gefallen war. Dazwischen hatte es Versuche gegeben, die Entscheidung noch zu verhindern. Aber die Offensive verpuffte wirkungslos.

Dahinter stand ein Gegenspielers Herzogs aus jenem legendären Match vor 17 Jahren, bei dem er mit einem Freistoß in der Nachspielzeit Israels Hoffnung auf ein WM-Ticket vernichtet hatte. Das hat ihm der inzwischen  46jährige Eyal Berkovic, damals Legionär bei Manchester City, der zuvor auch bei West Ham und Celtic Glasgow gespielt hatte, offenbar noch immer nicht verziehen. Also versuchte er Stimmung gegen Herzog zu machen, eine Diskussion in Gang zu bringen. Mit der Behauptung, Herzogs dürfte wegen seiner Erklärungen von damals gar kein Kandidat sein. Was er allerdings nicht konkretisieren konnte. Dazu mit dem Verdacht von  Freunderlwirtschaft, weil ein Österreicher, nämlich Sportdirektor Willi Ruttensteiner, einem anderen einen Job verschaffe. Deshalb attackierte Berkovic verbal den Vorsitzenden des technischen Komitees mit einer kaum überbietbaren Schärfe. Das ist mit Eli Ohana einer der besten Spieler, die Israel je hervorgebracht hat. Berkovic galt schon zu aktiven Zeiten als „wilder Hund“, der unter anderem versucht hatte, bei Manchester City einen Spieleraufstand gegen einen Trainer mit prominenten Namen,nämlich Kevin Keegan, anzuzetteln.  Der natürlich scheiterte.

Ruttensteiner fand die Diskussionen sogar für irgendwie hilfreich, hatte aber nie die Angst, dass die Entscheidung für Herzog noch kippen könnte. Und der ist dabei, sich daran zu gewöhnen, dass in Israel die Uhren etwas ans gehen. Bei den Verhandlungen in der vergangenen Woche lauerten vor seinem Hotelzimmer Fotografen, um ihn ablichten zu können. Wie die herausfanden, in welchem Hotel er untergebracht war? Er wollte gar nicht darüber nachdenken. Dann sollte er vor der Präsidiumssitzung und der offiziellen Präsentation, die vermutlich am Sonntag ist, keine Interviews geben. Und dann wartete auf ihn, als er Mittwoch am Ben Gurion-Flughafen in Tel Aviv landete, eine Meute von Journalisten, TV- und Hörfunkreportern.  Donnerstag Abend merkten Ruttensteiner und er,dass man in Israel aus Sicherheitsgründen  mitunter rasch umdisponieren muss  Eigentlich wollten sie Meister Hapoel Beer Sheva im Qualifikationsspiel gegen Apoel Nicosia beobachten. Aber das verhinderte dann der Raketenalarm, weil  aus dem Gaza-Streifen einige Geschosse unterwegs waren. Daher fuhren sie  zu Hapoel Haifa gegen Atalanta Bergamo. Bei Haifas 1:4 gegen die Italiener sah Herzog aber wenig, was seine Zuversicht, in Israel etwas voranzubringen, bestärken konnte.

Ein Assistent von ihm steht mit dem Israeli Alon Hazan bereits fest. Der war seit Jahresbeginn interimistisch Teamchef, betreut ansonst die U19. Freitag waren Ruttensteiner und Herzog in Nazareth unterwegs. Ein orthodoxer Priester bat Herzog um ein gemeinsames Foto. Man kennt ihn bereits, den neuen Teamchef aus Österreich.

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