Eishockey

Der erste Schritt ist gelungen: Rossis Debüt machte Appetit auf mehr

16:19-Minuten Eiszeit, davon 6:22 im Powerplay, zwei Torschüsse, Minnesotas erstes Powerplay herausgeholt, im zweiten Drittel selbst einmal zwei Minuten auf der Strafbank und am Ende Lob von Head Coach Dean Evason: Das ist die Bilanz des Debüts von Marco Rossi  in der stärksten Eishockeyliga der Welt beim 3:2 (2:1, 1:1, 0:0)-Auswärtssieg über die Boston Bruins. Beim ersten NHL-Spiel des 20 jährigen Vorarlbergers kehrte Minnesota Wild nach fünf Niederlagen in Serie auf die Siegesstraße zurück: „Ein Kindheitstraum ging in Erfüllung, der ganze Tag war sehr aufregend“, gestand er im „Sky“-Interview, „die NHL ist ein hartes Business. Ich genieße es, einfach dabei zu sein, will mich durchsetzen. Das war der erste Schritt.“ Auf der Tribüne jubelten Rossis Eltern Claudia und Michael. Sie konnten zurecht Stolz auf ihren Sohn sein. Bis zum Neujahrstag waren Mutter und Vater  bei Marco, der damals im Farmteam Iowa Wild spielte, in Des Moines. Kaum waren sie wieder daheim in Vorarlberg, kam der Anruf des Sohnes, dass er fünf Tage später in Boston spielen wird. Also hieß es wieder Flug buchen. Von Zürich nach Boston.

Rossi begann als Center in einer Offensiv-Linie mit zwei Routiniers, dem 25 jährigen Schweizer Kevin Fiala (seit 2019 bei Minnesota) und dem 30 jährigen Amerikaner Marcus Foligno, für den es die fünfte Saison bei Wild ist. Als im zweiten Drittel mit dem Russen Kirill Kaprizov der Top-Scorer der vergangenen Saison ausschied, kam mit Matt Boldy der zweite 20 jährige Debütant, der von Iowa ins NHL-Team geholt wurde, in Rossis Linie. Boldy erzielte den Treffer zum 3:1, womit er Rossi natürlich die Show stahl. Der wahre Vater des Sieges war der finnische Goalie Kaspo Kähkönen mit 36 abgewehrten Schüssen. Aber Rossi kann auf dem gelungenen Debüt, das in Wien vor demTV-Schirm Roger Bader, den Sportchef des Eishockeyverbands, nicht überraschte, aufbauen. Evason lobte alle seines Teams für ein Spiel, das er als „hard, heavy and intelligent“ bezeichnete. Hart, schwer und intelligent.

Große Pläne wollte Rossi vorerst nicht entwickeln, nur von Spiel zu Spiel denken. Das nächste wäre Samstag die Heimpremiere in St. Paul, im xcel Energy Center, gegen die Washington Capitals mit ihrem 36 jährigen russischen Topstar Alexander Ovechkin. Möglich, dass dann Thomas Vanek  auf der Tribüne sitzen wird. Rossi betonte nach dem Debüt,  den großen Einfluss von Vanek, bei dem er vor einem Jahr wohnte, der ihm während seiner Covid-Erkrankung hilfreich zur Seite stand, auf seine Karriere: „Er ist der beweist, egal von wo du kommst, du kannst es schaffen. Wenn Du an dich glaubst und hart arbeitest.“

Geschafft hat es auch Michael Raffl. Am Abend von Rossis Debüt erzielt der 33 jährige Villacher das erste Tor der Dallas Stars in diesem Jahr.  Beim 6:5 (1:1, 3:3, 1:1)-Heimsieg gegen die Florida Panthers nach Penaltyschießen sorgte Raffl der Ausgleich zum 1:1, sein vierter Treffer in dieser Saison. Während 14:14 Minuten Eiszeit bewährte sich 1:34 im Unterzahlspiel. Für Dallas war es das erste Spiel nach 18 Tagen Corona-Pause. Zu den erkrankten Spielern zählte auch der Kärntner.

Foto: NHL.

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