Fußball

Der Fitmacher von Jogi und „Quälix“ kümmert sich um Marc Janko

Zwei österreichische Tore zum Rückrundenstart in der Schweiz: Samstag  von Joker Marc Janko zum 4:0 von Meister FC Basel gegen Lugano, Sonntag von Thorsten Schick beim 3:1 von Adi Hütters Young Boys Bern im Schneeregen gegen Sion, die Mannschaft von Hütters Nachfolger in Salzburg, Peter Zeidler. Die Unterschiede: Janko kam in der 78. Minute als Joker, Schick spielte von Beginn weg bis zur 89.Minute. Für den Flügelflitzer war es  das dritte Tor in seinem 15.Spiel, für die Strafraumkobra Janko das achte im 14. Spiel. Damit liegt er in Basels Torschützenliste auf Platz drei hinter Argentiniens Kreativspieler Matias Delgado und Elfenbeinküste-Stürmer Seydou Doumbia. Interessant, dass Trainer Urs Fischer  weder ihn noch Janko beginnen ließ, sondern den bisher torlosen Slowenen Andraz Sporar. Den Janko im Finish  ablöste.

Für Österreichs Teamspieler geht es in den ausstehenden 15 Runden zum 20. Meistertitel von Basel auch um eine Vertragsverlängerung. Da wäre es günstig, wenn ihn nicht wie vor einem Jahr eine Verletzung zwei Monate lang ausser Gefecht setzt. Aber in Sachen Fitness  ist Janko diese Saison in bewährten deutschen Händen.  Basel engagierte wegen der vielen Muskelverletzungen in der vergangenen Saison  als „Leiter Fitness“ einen Bayern mit Österreich-Vergangenheit: Werner Leuthard, der zum Trainerstab von Deutschlands Weltmeisterteamchef Jogi Löw 2001 beim FC Tirol und zwei Jahre später in Wien bei der Austria zählte. Auf den auch Felix Magath bei seinen Erfolgen mit VfB Stuttgart, Bayern München, Wolfsburg und Schalke setzte. Vor seiner Fussballzeit arbeitete der  inzwischen 55jährige ehemalige Bundeswehrleutnant  auch mit der deutschen Tenniskönigin Steffi Graf.

Ein erfahrenen Mann also, aber ein  harter Knochen. Auch gegenüber  Weltstars, mit denen er bei Bayern oder auch Schalke (die Real Madrid-Legende Raul ) arbeitete.  Wer Felix Magath wegen seiner Methoden „Quälix“ nannte, der meinte eigentlich Leuthard. Die gefürchteten Zirkeltrainings mit Medizinbällen zählten sozusagen zu seinen Erfindungen. Leuthards  Devise: „Es gibt keine Verletzung,  bei der sich das Risiko, sie wieder zu erleiden, nicht vermindern lässt.“ Gut für  Janko, der mit 33 Jahren  auch mit Medizinbällen leben muss. Aber in dieser Saison bisher nur 15 Tage ausfiel, 46 weniger als in der  vergangenen Saison, seit mehr als vier Monaten  verletzungsfrei  ist.  Wäre ihm zu wünschen, dass es so bleibt.

In Sachen Österreich blieben Leuthard zwei Dinge in Erinnerung: Der Finanzkollaps in Innsbruck sowie die Autofahrten zum Training in Wien. Wenn Löw da im Radio Austropop-Lieder von  Wolfgang Ambros oder Georg Danzer hörte, mussten die Fahrten mitunter gestoppt wurden: „Für den Schwaben Jogi war das Wienerische ein ungewohnter Dialekt, den er nicht kannte. Als er ihn verstand, lachte er sich mitunter  über die Texte derart kaputt, dass er  nicht weiterfahren konnte“.

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