Wenig Neues beim Spitzenduo der Bundesliga. Sieht man davon ab, dass Vizemeister Sturm Graz beim 4:1(2:0)-Pflichtsieg gegen den Letzten, Aufsteiger Blau Weiß Linz, den ersten Treffer kassierte. Durch ein unglückliches Eigentor. Innenverteidiger David Affengruber war der erste, der in der Bundesliga den holländischen Tormann Kjell Scherpen nach 414 Minuten bezwang. In Gefahr kam Sturm im „Backofen“ bei über 30 Grad nie. Schon nach 38 Sekunden fiel das 1:0 durch den Polen Szymon Wlodarczyk, nach sieben Minuten hieß es 2:0. Nach Schlusspfiff verabschiedeten 11.700 Fans Jakob Jantscher vor dem Wechsel nach Hongkong. Damit blieb Sturm Meister Red Bull Salzburg auf den Fersen, der die weiße Weste verteidigte, seinen fünften Sieg feierte. Der beim 2:1 (0:1) in Wolfsberg schwerer fiel als die vier davor. Im letzten Spiel der Ära von Sportchef Christoph Freund schien sogar die lange Erfolgsserie in Gefahr. Denn zur Pause lag der Tabellenführer nach einem Volleytor des 21 jährigen Ivorers Mohamed Bamba, der erstmals zur Startelf gehörte, in Rückstand. Da musste Trainer Gerhard Struber im vierten Spiel seiner Ära handeln.
Zur zweiten Hälfte brachte er gegen seinen Ex-Klub Kapitän Andreas Ulmer als Linksverteidiger, zog den Dänen Maurits Kjaergaard statt Dijon Kameri ins Mittelfeld vor. Zu Karim Konate, der gegen Wolfsbergs Abwehr meist zur kurz kam (Bild), kein Tor erzielte, kam Roko Simic als neuer Partner im Angriff statt Dorgeles Nene. Nach einer Stunde fiel durch den ersten Bundesligatreffer des 19 jährigen Innenverteidiger Samson Baidoo nach Eckball von Kjaergaard der Ausgleich. Wobei der gebürtige Grazer einmal mehr zeigte, ein starker Kopfballspieler zu sein. Dann handelte Struber nochmals: Fernando und Sekou Koita ersetzten Konate und Oscar Gloukh. Mit einem idealen Pass verschaffte Fernando Koita freie Bahn zum Siegestreffer, bewies damit, ein Unterschiedsspieler zu sein. Koita traf gegen den Klub, bei dem er im Frühjahr 2019 als Salzburger Leihgabe „geparkt“ war. „Es war Pfeffer drinnen“, konstatierte Struber, „Wolfsberg hat es uns schwer gemacht!“ Und bezog dennoch die erste Niederlage.
Neue „Machtverhältnisse“ brachte das Derby in Vorarlberg. Das anders als in der letzten Saison Altach gewann. Das Unglück für Austria Lustenau begann nach den zwei Siegen in der Aufstiegssaison (2:1, 3:0) bei der 0:3 (0:2)-Heimpleite schon nach zwei Minuten mit einem Eigentor von Tormann Dominik Schierl, der einen Eckball von Lukas Fadinger ins eigene Tor faustete. Danach folgten Premierentore: Das erste für Christian Gebauer nach der Rückkehr aus Deutschland in die Bundesliga, das erste überhaupt des neuen Innenverteidigers Paul Koller. Lustenaus Trainer Markus Mader übernahm ehrlich die Verantwortung für eine falsche Aufstellung mit zu vielen Defensivspielern. Ob das entscheidend war? Für Joachim Standfest brachte sein erster Derbysieg als Altach-Trainer sogar den Sprung auf Platz vier.
Foto: Red Bull Salburg.