Fußball

Der Geheim-Gipfel von Amsterdam mit Österreich

Die beschlossene Reform der Champions League zu Gunsten der europäischen Topligen beschäftigt weiterhin die Länder, die nicht davon profitieren. Die Vereinigung von 25  europäischen Ligen (EPFL) hat das Memorandum mit der UEFA, wonach zu Europacuptermine keine nationale Meisterschaft gespielt werden darf, mit Mitte März aufgekündigt. „Wir sind dabei, alles aufzubereiten“ beschreibt Generalsekretär Georg Pangl die Lage. Ein zweites Treffen zwischen UEFA-Präsident Aleksandr Ceferin und dem schwedischen EPFL-Präsidenten Lars Christer Olsson ist in Planung. Die Hoffnungen nach dem ersten haben sich bisher  nicht erfüllt, die finanziellen Zugeständnisse, die Cefrein bei einem Gespräch von Bayern-Vorstand Karlheinz Rummenigge als Chef der European Club Association (ECA) herausholte,  sind geringer als erwartet oder gefordert. So steht für Olsson weiter das Wort „Skandal“ zur Reform. Skandal, weil die UEFA vor den großen Klubs kapituliert. Pangl, in den letzten Tagen bei den Ligen in der Schweiz und Bosnien zu Gast: „Die staunen alle, um welche Summen es da tatsächlich geht. Darüber bekamen sie bisher keine Informationen.“ Nächste Woche  gehen die Beratungen  bei  einer Aufsichtsratssitzung der  Ligen in Frankfurt weiter. Wie man hört, sind Deutsche Bundesliga, Englands Premier League und auch die spanische Primera Division bereit, Aktionen gegen die Champions League mitzutragen. Wenn es zu keinem gangbaren Kompromiß kommen sollte, dann bleibt als letzte Möglichkeit  auch der Gang nach Brüssel zur EU: „Das wird zwar langwierig, hat aber Chancen auf Erfolg“, glaubt Pangl. Ein El Dorado für Juristen.

Letzten Mittwoch gab es zudem unter der Devise „top secret“ auf eine Initiative aus Schottland, von der UEFA-Generalsekretär Theodore Theodoridis informiert war, in Amsterdam ein Treffen der Verbände und Ligen aus Schottland, Holland, Belgien, Dänemark, Schweiz und Österreich, vertreten durch Ligavorstand Christian Ebenbauer. Da ging es auch um neue Ideen, falls es nicht gelingen sollte, die Reform noch abzuändern. Sogar ein zusätzlicher, neuer Bewerb im Frühjahr, bei der die im Herbst in d er Europa League ausgeschiedenen Klubs noch um einen Europacuplatz für die kommende  Saison kämpfen können, kam ins Gespräch. Ansonst gilt vorerst die Devise „Schweigen ist Gold“.

 

 

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