Fußball

Der grün-weiße Fußballgott trainiert Rapid II: Steffen Hofmann

Nimmt Rapid in der dritten Runde auswärts am 15. September die belgische Hürde Gent, dann wartet im Play-off zur Champions League der Sieger aus Alkmaar gegen Dynamo Kiew als Gegner, wobei das erste Spiel im Hütteldorfer Allianz-Stadion steigen würde. Aber die grün-weiße Meldung des Tages kam von der zweiten Mannschaft Rapids. Ein Trainerwechsel eineinhalb Wochen vor dem Start in die zweite Liga ist zwar eine zwiespältige, hinterfragenswerte Sache, aber die Interimslösung hat Strahlkraft. Wenn es sich um den  grün-weißen Fußballgott, Steffen Hofmann. Zwei Jahre nach seinem Karriereende übernahm er wenige Tage vor seinem 40. Geburtstag interimistisch das Training der grün-weißen Hoffnungen. Als Nachfolger von Zeljko Radovic, der zehn Saisonen im Rapid-Nachwuchs arbeitete, die zweite Mannschaft vor zwei Jahren übernommen hatte.

Radovic ersuchte nach langen, intensiven Gesprächen mit Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic um eine einvernehmliche Lösung. So heißt die offizielle Version. Es könnte aber durchaus sein, dass man nach dem Aufstieg als Konsequenz aus dem Mattersburg-Konkurs keinen gemeinsamen Nenner für die neue Herausforderung mehr fand. Die Situation ist ohnehin heikel, da mehrere Spieler aus dieser zweiten Mannschaft auch schon zu Didi Kühbauers Kader gehören und bei ihm mittrainieren. Allen voran Yusuf Demir, aber auch Lion Schuster, Adrian Hajdari, Marko Bozic, Dragoljub Savic usw. Nicht leicht, dies zu händeln. Vielleicht gab´s da unterschiedliche Auffassungen, die Radovic eine neue Herausforderung suchen ließen.

Interimsnachfolger Hofmann bedeutet aber doch einen Paukenschlag in Grün-Weiß. Schon auf Grund seines Standings bei Rapid: 536 Pflichtspiele mit 124 erzielten Toren zwischen 2002 und 2009, Ehrenkapitän, zweimal Meister, einmal in der Champions League, einmal Torschützenkönig. Nach dem Ende der aktiven Karriere war er in seiner Funktion als Talentemanager mit diesen Spielern, die er vorübergehend trainieren wird, beschäftigt. Er jubelte mit einem Teil von ihnen als Betreuer beim Sieg im größten U 19-Hallenturnier Europas in Sindelfingen (Bild oben). Grün-Weiße Insider behaupten, dass ohne seinen Einfluss auf Demir, um den er sich besonders kümmerte, das Toptalent nicht bis 2022 bei  Rapid unterschrieben hätte. Jetzt schlägt Hofmann, möglicherweise nur vorübergehend, ein neues Kapitel in seiner Karriere auf, das er sich bisher nicht vorstellen konnte, das er bisher nicht als sein neues Ziel bezeichnete: Trainer. Aber als ihn Montag Abend Barisic mit dem entsprechenden Vorschlag anrief, dachte er nicht lange nach: „Wenn der Zoki zu mir sagt, Rapid braucht dich, dann hat er mich damit sofort gefangen!“

Wie lange das Kapitel dauern wird, das hängt vor allem von Barisic ab: „Wenn er einen Trainer gefunden hat, von dem er überzeugt ist, dann mach´ich wieder nur meinen bisherigen Job“, versicherte Hofmann. Der vorerst nur einen Wunsch hat: „Dass wir vor Zuschauern spielen dürfen!“

 

 

Foto: SK Rapid.

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