Fußball

Der Kampf um Salzburgs Tor: Nummer eins oder Stankovic plant Abschied

Marco Rose achtet wie kein Trainer von Red Bull Salzburg vor ihm darauf, dass alle Spieler zu ihren Einsatzzeiten kommen. So auch bei den Torhütern: Seit dem unglücklichen Scheitern in der Europa League gegen Olympique Marseille spielt Cican Stankovic. Sowohl beim Meisterstück gegen Sturm als auch im Cupfinale in Klagenfurt (Bild) oder beim klaren Sieg über Rapid in Hütteldorf. Diese Saison kam der 25jährige mit bosnischen Wurzeln auf 18 Einsätze. Neun in der Bundesliga sechs im Cup, je einen in der Qualifikation zur Champions und Europa League sowie in einem Gruppenspiel der Europa League. Und immer zeigte Stankovic, durchaus das Format zu einer Nummer eins im Salzburgs Tor zu haben, die er vorerst nur auf dem Rücken trägt. Sonntag gegen Mattersburg wird wohl wieder Alexander Walke zum Zug kommen. Weil da Salzburg zum fünften Mal hintereinander den Meisterteller bekommt. Und Walke ist ja schließlich der Kapitän. Zum Saisonende gegen Austria in Wr.Neustadt könnte dann wieder Stankovic zwischen den Pfosten stehen..

So handelt Rose durchaus fair. In der Vorbereitung wird wieder alles bei null, der Kampf um die Nummer eins im Tor beginnen. Der Vertrag von Walke, neun Jahre älter als Stankovic, läuft bis 2019, der von Stankovic ein Jahr länger. 2015 legte Salzburg 1,25 Millionen Euro auf den Tisch des Nachbarn Grödig, um Stankovic zu bekommen. Der hatte dort auffällig gut gehalten. Ebenso in Österreich U21, besonders in den Play-off-Spielen gegen Spanien. Da sahen in ihm viele schon einen kommenden Teamtorhüter. Doch der Sprung vom Abstiegskandidaten zum Topklub gelang nicht so leicht, vom ständig beschäftigten Tormann zu dem, der sich auf wenige Aktionen konzentrieren musste, der gelang nicht ganz. Dazu gab es Aussetzer, wenn es auf das Mitspielen mit den Füssen ankam. Un daher legte sich der damalige Trainer Peter Zeidler bald nach Saisonbeginn, eigentlich bereits nach drei Runden, auf Walke als Stammkeeper fest.Aber in dieser Saison, seiner dritten im Red Bull-Reich,  zeigte sich: Stankovic hat sich stabilisiert und damit auch gesteigert.

Jetzt ist der Ehrgeiz da, das zu werden, wozu er schon vor drei Jahren noch vom damaligen Sportchef Ralf Rangnick geholt wurde, nämlich  Nummer eins zu werden: „Und wenn´s nicht gelingt, dann muss er weg. Das ist mit ihm abgesprochen“, behauptete sein Berater Max Hagmayr beim Sieg in Hütteldorf. Abwarten, bis der Vertrag von Walke 2019 ausläuft, womit der Weg für ihn frei wäre, will er offenbar nicht. Aber so leicht wird der Plan, den Serienmeister wenn nötig  zu verlassen, nicht in die Tat umzusetzen sein. Selbst wenn Stankovic bereit wäre, für den Nummer eins-Status bei einem anderen Klub weniger Gehalt in Kauf zu nehmen: Er würde auch eine Ablöse kosten! Vor vier Jahren hatte sich Stankovic bei der  Frage Salzburg oder Rapid auch für die finanziell lukrativere Lösung entschieden.

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