Fußball

Der Ligavorstand ist stolz auf die Torfabrik Europas

Die letzte Bundesligarun dieses Jahrs an dem Wochenende. Mit den Fragen wer als Erster, Dritter und Letzter in die Pause bis zum 15.Februar geht. Wenn Red Bull Salzburg Samstag in Hartberg nicht die erste Saisonniederlage bezieht,  bleibt der Meister vor den letzten vier Runden des Grunddurchgangs Erster. Alles andere wird Sonntag geklärt. Im Keller, wenn der Letzte Mattersburg am Innsbrucker Tivoli beim Vorletzten WSG Swarovski Tirol gastiert. Und um Platz drei, wenn Wolfsberg bei der Austria spielt. Das hängt auch davon ab, was Rapid am Tag davor in der Südstadt gegen die Admira schafft.

Wenn Ligavorstand Christian Ebenbauer Bilanz über die ersten 17 Runden zieht, die Entwicklung seit der Reform vor einem Jahr betrachtet, dann ist er nicht unzufrieden. Seines Erachtens wird mehr auf Sieg gespielt, erhakten junge Österreicher vemerhr ihre Chance. Vor allem freut ihn, dass sich Österreichs Liga mit ihrem Torrekord sozusagen als Torfabrik Europas  positioniert. Mit bisher 348 Treffern in 102 Partien. Der Schnitt von 3,04 Toren pro Match ist ein absoluter europäischer Spitzenwert, denn keiner der fünf europäischen Top-Ligen erreicht. Das macht Ebenbauer sogar stolz. Die deutsche Bundesliga kommt mit 3,01 knapp heran, aber nicht die Premier League in England (2,93), die Serie A in Italien (2,92), die La Liga in Spanien (2,59) und die Ligue 1 in Frankreich (2,48). Nahe an Österreich dran sind Hollands Eredivisie (3,02), Griechenland (3,01) und die Schweizer Super League (3,00). Nur ein Führender der Schützenlisten erzielte ein Tor mehr als  Salzburgs Erling Haaland: Ciro Immobile von Lazio Rom kam auf 17 Treffer, einen mehr als Haaland. Mit dem Norweger liegen Bayerns Robert Lewandowski und Jamie Vardy von Leicester gleichauf, in der Schweiz traf Jean Pierre Nsame von Meister Young Boys Bern 15 mal.

Die Vergleiche gefallen Ebenbauer. Ebenso die internationalen Erfolge von Salzburg und dem LASK, dessen Gruppenphase bei Puls 4 immerhin 2,1 Millionen Zuschauer vor die TV-Schirme lockte. Beim gewonnenen Duell um den Gruppensieg gegen Sporting Lissabon waren es Donnerstag Abend 317.000: „Mit zwei Vereinen im Februar in der Europa League vertreten zu sein, ist doch herausragend und hervorragend“, freute sich Ebenbauer. Der Schweiz gelang das nicht. Ihr Meister Young Boys scheiterte an den Glasgow Rangers und dem FC Porto.

Das überdurchschnittliche Ansteigen der medailen Berichterstattung registrierte er mit Wohlwollen: „Wir konnten die Position bei der  Aufmerksamkeit der Fans mehr als nur festigen, sogar ausbauen!“ Was Ebenbauer nicht so gefällt, ist die Entwicklung der Zuschauerzahlen, die sich etwa auf gleicher Höhe wie vor einem Jahr befinden. Sieben Vereine sind im Vergleich zu letzter Saison im Plus, am deutlichsten Titelverteidiger Salzburg mit 15 Prozent. Aufsteiger WSG Swarovski Wattes liegt nach dem erfolgreichsten Jahr der Klubgeschichte  zwar noch drüber, aber Vergleiche zwischen zweiter Liga und Bundesliga hinken etwas sehr. Die fünf im Minus sind die Wiener Austria, bei der es einen massiven Einbruch gab, Sturm Graz, die Admira, Mattersburg und auch Altach: „In der Schweiz kommen bei den am schwächsten besuchten Partien noch immer um die 4000 Zuschauer bei uns leider nur zwischen 2000 und 3000!“ Sollte Rapid zum Unterschied von 2019 nächstes Jahr in der Meisterrunde stehen, wonach es derzeit aussieht, dann  hofft Ebenbauer doch auf ein signifikantes Ansteigen des Zuschauerschnitts.

Was den Ligavorstand schon jetzt fast rund um die Uhr beschäftigt, sind di arbeiten rund um die Einführung des Videobeweises., auch wenn der erst mit Beginn der Meisterrunde 2021 kommt. Noch in diesem Jahr soll die Entscheidung für einen der sechs Anbieter fallen, im Jänner beginnt die Ausbildung der VAR, sprich Video Assistant Referees, die unter der Leitung von ÖFB-Schiedsrichterchef Robert Sedlacek stehen wird. Mit den personellen Ressourcen wird es aber eng: „Nach derzeitigem Stand wird es sich gerade ausgehen, aber wir bräuchten sicher Nachschub!“ Wie es  aussieht, wird es keinen Videokeller wie in der deutschen Bundesliga geben, sondern werden die Videoassistenten wie bei der Champions League in einem Übertragungswagen vor den jeweiligen Stadien sitzen. Aber Ebenbauer gibt sich als Realist keien Illusionen hin, dass es ohne Nebengeräusche eim Vieobeweis abgehen wird. In Deutschland gibt es sie noch immer jedes Wochenende. Trotz aller Erfahrungswerte. Aber von einem lässt er sich nicht abbringen: „Der Fußball wird dadurch sicher gerechter!“

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