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Der „Nachlass“ von Ralph Hasenhüttl brachte Southampton 169,1 Millionen

Ralph Hasenhüttl genießt praktisch seit neun Monaten das Leben. Keine der Anfragen, die aus Englands Premier League oder der deutschen Bundesliga in sein Haus nach Seefeld kamen, konnten den 56 jährigen Grazer zu einem Comeback im Trainergeschäft bewegen. Die vier Jahre in Englands Premier League bei Southampton waren auch aufreibend genug, zudem läuft der lukrative Vertrag noch ein weiteres Jahr, bis Sommer 2024. Klar, dass er keine Eile hat, auch mit dem Gedanken, es bleibenzulassen, schon in „Pension“ zu gehen spielt. Hasenhüttl übernahm den Traditionsklub von der Südküste am 6. Dezember 2018 als Letzter, schaffte mit ihm viermal den Klassenerhalt, belegte die Plätze 16, elf, 15 und 15. Führte die „Saints“ vor zwei Jahren ins Semifinale des FA-Cups. Als er im November 2022 knapp vor Beginn der WM-Pause von Besitzer Dragan Solak, einem serbischen TV-Mogul beurlaubt wurde, stand Southampton nach 15 Runden zwar als 18. auf einem Abstiegsplatz, hatte aber auf Rang 14 nur zwei Punkte Rückstand. Mit seinen Nachfolgern aus Wales und Spanien beendete Southampton die Saison als Letzter, elf Punkte hinter einem Nichtabstiegsplatz.

Dass Hasenhüttl und sein Co-Trainer aus Tirol, Richard Kizbichler, bei Southampton etwas aufgebaut haben, das Zukunft gehabt hätte, zeigt eindrucksvoll der sogenannte „Nachlass“. Spieler, die Hasenhüttl zum Klub holte und weiter entwickelte oder unter ihm besser wurden, brachten durch Verkäufe in diesem Sommer Absteiger Southampton nicht weniger als 169,1 Millionen Euro. Gekostet haben sie zusammen 60 Millionen. Bedeutet einen Gewinn von  100 Millionen. Spitzenreiter ist der 19 jährige Belgier Romeo Lavia.  Chelsea machte ihn mit einer satten Ablöse von 62,1 Millionen zum teuersten U 20-Spieler in England. Geholt hat ihn Hasenhüttl im Sommer 2022 aus der U21 von Manchester City um 22,2 Millionen. Rechtsverteidiger Tino Livramento war Newcastle 37,2 Millionen wert.  Er kam 2021 aus Chelseas Nachwuchsabteilung um 26,2 Millionen zu Southampton. James Ward Prowse, unter Hasenhüttl zum Kapitän geworden, bekannt als Spezialist für Standards, brachte durch seinen Wechsel zu West Ham 34,8 Millionen. Er war ein Eigenbauspieler. Ebenso Rechtsaußen Nathan Tella, den vor zwei Tagen Leverkusen um 20 Millionen in die deutschen Bundesliga holte. Adi Hütter, in Austria Salzburgs besten Zeiten ein Mitspieler von Hasenhüttl, kaufte für AS Monaco von Southampton Innenverteidiger Mo Salisu. Kostenpunkt 15 Millionen. Nach England kam der Ghanaer drei Jahre zuvor aus Spanien von Valladaolid um zwölf Millionen. Der ehemalige Salzburg-Innenverteidiger Duje Caleta-Car brachte hingegen keinen Gewinn: Von Marseille um acht Millionen verpflichtet, nach dem Abstieg für 1,5 an Lyon verliehen.

Southampton liegt nach vier Runden der Championship, der zweiten Liga, ungeschlagen auf Rang vier. Watford mit Ex-LASK-Trainer Valerien Ismael und Österreichs Teamtormann Daniel Bachmann nach der 0:1-Heimniederlage gegen Blackburn mit nur vier Punkten auf Rang 15. Hasenhüttl genießt in Tirol das Leben.

Foto: FC Southampton.

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