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Der Puma knurrt in Hütteldorf! Mit Kühbauer gewann Rapid gegen Sturm dreimal, verlor nur einmal

TREFFER ZUM 2:1 DURCH MAXIMILIAN HOFMANN (TEST: SK RAPID WIEN - FC ADMIRA WACKER); © FOTObyHOFER/Christian Hofer, 15.01.21

Einen Tag vor dem offiziellen Eröffnungsspiel der Frühjahrssaison gegen Sturm Graz meldete Rapid einen Transfer. Aber weder einen Abgang, obwohl es Anfragen gibt, noch eine Neuverpflichtung. Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic gab zwar zu, dass er derzeit mit Robert Ljubicic alles klar machen wolle, weil er den schon ein Jahr beobachten ließ und dabei eine gute Entwicklung erkannte. Die Einschränkung: Er möchte jetzt fixieren, dass der jüngere Ljubicic im Sommer von St. Pölten nach Hütteldorf wechseln wird. Die Wünsche von St. Pöltens Sportchef Georg Zellhofer, für Robert Ljubicic im Winter noch eine Ablöse zu kassieren, kann er zwar verstehen, kündigte aber an, sie nicht zu erfüllen. Das muss man nicht unbedingt für bare Münze nehmen. Die Transferzeit dauert bis 8. Februar, bis zu dem Tag an dem auch der Lockdown endlich vorbei sein soll. Bei der Transferzeit kann man das garantieren, beim Lockdown nicht. Garantiert ist hingegen, dass Zellhofer Donnerstag den Trainervertrag mit Robert Ibertsberger bei St. Pölten bis Juni 2022 verlängerte. Was sich Ibertsberger mit seiner bisherigen Arbeit auch verdiente.

Der von Rapid verkündete Transfer wird auch erst mit Beginn der nächsten Saison vollzogen. Und betrifft den Ausrüster. Künftig knurrt für fünf Jahre der Puma in Hütteldorf, die drittgrößte Sportmarke der  Welt. Das Angebot muss für Grün-Weiß deutlich lukrativer gewesen sein, sonst hätte man die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit adidas, nicht beendet. Es fiel ohnehin schon auf, dass einige Rapidler im Herbst mit orangen Puma-Schuhen spielten. Etwa Kapitän Dejan Ljubicic oder Kelvin Arase. Das war möglich, weil die Marke mit den drei Streifen die Schuhe freigab: „Wir müssen das machen, was uns am meisten bringt und nützt“, sprach Wirtschaftsboss Christoph Peschek deutlich die wirtschaftliche Komponente sein. Rapid steht daher ab Juli in einer Reihe mit Mannschaften wie Manchester City, Borussia Dortmund Borussia Mönchengladbach oder AC Milan.

Freitag Abend könnte Rapid noch in den gewohnten adidas-Trikots bis Sonntag die Tabellenführung übernehmen, wenn der fünfte Sieg gegen die Grazer gelingt, seit Didi Kühbauer Trainer bei Rapid wurde. Mit ihm gab es gegen die Blackies aus Graz bishr in acht Spielen drei Siegem nur eine Niederlage: Das unglückliche 1:2 im Play-Off 2019 mit einem Eigentor von Leo Greiml, 0:0, 1:1 und 4:0 im Hütteldorfer Allianz-Stadion, auswärts zweimal 1:0, 3:2 und 1:1. Aber so stabil wie derzeit gingen die Grazer noch in kein Duell gegen Kühbauers Rapidler, die zuletzt 2009 nach 12 Runden schon 24 Punkte am Konto hatten: Auswärts noch ungeschlagen, zuletzt fünf Spiele ohne Gegentor. Wie kann man den Grazer Beton knacken? Beim letzten Test gegen Admira erzielte Rapid zwei Tore durch Ercan Kara, der für Sturms Trainer Christian Ilzer der grün-weiße Schlüsselspieler ist, und Max Hofmann (Bild oben) über hohe Bälle. Aber Sturm hat auch große Abwehrspieler: „Hohe Bälle gehören dazu, aber darauf konzentrieren wir uns nicht“, versicherte Kühbauer. Der die Frage, wer im Tor beginnt, logischerweise Jürgen Macho, der sich stets mit Paul Gartler und Richard Strebinger, beschäftigt, entscheiden ließ. Aber es spricht nichts dafür, dass Gartler seinen Platz räumen muss.

Barisic und Kühbauer bezeichneten es als Schlüssel zum Sieg, die Situation an der Tabellenspitze auszublenden. Es gelte natürlich, so viele Punkte wie nur möglich zu holen, aber vor der Punkteteilung wäre Platz eins nur eine Momentaufnahme. Viel mehr sahen beide mehr Ansporn darin, Ilzer eine dementsprechende Antwort auf seine Vermutung zu geben, bei Rapid herrschte durch die Eskapaden von Taxiarchis Fountas intern eine angespannte und schlechte Stimmung. Kühbauer: „Egal, was von außen kommt, wir halten zusammen. Das ist unsere Erfolgsbasis.“

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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