Fußball

Der Rücktritt von Gareth Bale kam zehn Monate zu spät

42 Tage nach seinem 111. Länderspiel für Wales, dem 0:3 gegen England im letzten WM-Gruppenspiel in Al Rayan zog Gareth Bale mit 33 Jahren den Schlussstrich unter seiner Erfolgskarriere mit insgesamt 18 Titelgewinnen. In der er vor zehn Jahren um die damalige Rekordsumme von 100 Millionen Euro zu Real Madrid gewechselt war. Fünfmal gewann er die Champions League, zuletzt 2022 mit David Alaba. Beim 1:0 im Pariser Endspiel wurde er nicht einmal eingewechselt. Insgesamt spielte er vergangene Saison in der Königsklasse nur sieben Minuten. Die Rede war von Knieproblemen und einer Rückenverletzung. In der La Liga bot Reals Trainer Carlo Ancelotti Bale nur fünfmal auf. Aber trotz fehlender Spielpraxis war das Aushängeschild von Wales noch stark und gut genug, um seinen Ruf als Unterschiedsspieler gerecht zu werden. Leider gegen Österreich in den Play offs um das WM-Ticket. Bale erzielte im März beim 2:1 in Cardiff beide Tore zur 2:0-Führung. Zunächst ein Freistoß, nach der Pause ein Linksschuss. Damit hatte er im Duell der Real-Legionäre gegen Alaba das bessere Ende für sich. Österreichs Teamkapitän hatte vor einer Bale-Gala gewarnt, zu verhindern war sie nicht. Auch wenn Bale zwischen und auch nach den Toren abtauchte. Für Österreich kam der Rücktritt von Bale zehn Monate zu spät. Nach dem Sieg über Österreich erzielte der Waliser Rekordtorschütze noch einen Treffer für das Team, seinen 41. und letzten. Per Elfmeter zum 1:1 gegen die USA bei der WM. Das einzige Tor und der einzige Punkt der Waliser in Katar. Zuvor war Bale mit dem FC Los Angeles noch Meister in der Major League Soccer geworden. Sein Vertrag wäre bis 2024 gelaufen, doch er stieg aus.

Nur seine Teamkarriere beendete Frankreichs Kapitän Hugo Lloris, bei Tottenham macht der Tormann weiter. Er bestritt sogar 145 Länderspiele, davon 121 als Kapitän, war 2018 Weltmeister, vier Jahre später Vize-Weltmeister. Als sein Nachfolger bei den „Les Bleus“ gilt der 27 jährige Mike Maignan, Legionär bei Milan. Aber der ist seit Ende September mit einer Wadenverletzung außer Gefecht. Die er beim 2:0 gegen Österreich in der Nations League erlitt. Zum Unterschied vom Kapitän macht Frankreichs Teamchef weiter: Didier Deschamps verlängerte seinen Vertrag bis 2026. Einige Bemerkungen des 81 jährigen Verbandspräsidenten Noel Le Graet über Zinedine Zidane, das alt Alternative zu Deschamps galt, sorgten in Frankreich für mächtigen Ärger und große Aufregung.

Einen neuen Teamchef hat Portugal. Statt Fernando Santos, dessen Ära nach dem Scheitern gegen Marokko beendet wurde, kam ein Spanier: Roberto Martinez, zuvor sechs Jahre lang Teamchef bei Österreichs kommenden EM-Qualifikationsgegner Belgien. Martinez war nach dem Scheitern in der WM-Gruppenphase gegen Kroatien und Marokko zurückgetreten. Seinen Nachfolger hat Belgiens Verband noch nicht bestimmt. Die Teamspieler wünschen sich den prominenten Assistenten von Martinez, Thierry Henry, 1998 Weltmeister mit Frankreich, zwei Jahre später Europameister. Als Trainer bei AS Monaco und Montreal war der 45 jährige wenig erfolgreich.

Foto: UEFA.

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