Fußball

Der Strafsenat ließ zur „Causa LASK“ den Rolladen runter

Die Marketing-Abteilung von Admira/Wacker ließ sich zu Corona-Zeiten etwas Neues einfalle. Ein Mannschaftsfoto vor der Südtadt-Tribüne mit dem nötigen, vorgeschriebenen  „Mini-Elefanten-Abstand“ nach der Devise Ein Team trotzt A-B-S-T-A-N-D (Bild oben). Der seit vergangenem Freitag  beim Mannschaftstraining so nicht mehr eingehalten werden muss. Da Tabellenführer  LASK zu früh und unerlaubt damit begonnen hatte, auf den Abstand zu vergessen und dies via der Bundesliga zugesandten Videos aufflog, beschäftigen die vier verfrühten und daher verbotenen Mannschaftstrainings  des LASK seit  vergangener Woche die Fußballszene. Samt einiger Heuchel-Reaktionen, die folgten. Wie lange noch?

Donnerstag Nachmittag ließ die Bundesliga den Rolladen runter. Für wie lange?  Sie bestätigte, dass die Stellungsnahme des LASK zu den Vorwürfen in der Ligazentrale fristgerecht eintraf, der zuständige Senat eins die Ermittlungen aufnahm, ehebaldigst den ersten Verhandlungstermin festlegen wird. Ob weitere folgen, wird sich im Zuge des Verfahrens ergeben. So lange das Verfahren läuft, wird es keine Stellungsnahmen geben. Zumindest keine offiziellen. Aber man kann sicher sein, dass irgendetwas durchsickern wird. Wie zu Christ Himmelfahrt die Vermutung, der LASK habe  auch Verstöße seiner Konkurrenten dokumentiert. Zwar nicht mittels Video, sondern nur via Fotos. Die der Senat eins den betreffenden Klubs, zu denen höchstwahrscheinlich Rapid durch eine Szene vom letzten Training mit Kleingruppen gehören wird, zur Stellungnahme vorlegen wird. Eines steht aber außer Diskussion: Es ist schon ein gravierender Unetrschied zwischen einem unerlaubten  Mannschaftstraining mit internen Spielen elf gegen elf, wie es beim LASK passierte und von Vizepräsident Jürgen Werner als „schärferes Training“ bezeichnet wurde und Szenen vom Kleingruppentraining, bei denen der vorgeschriebe Zweimeter-Astand mitunter nicht eingehalten wurde. Was passieren in der ein oder anderen Szene kann. Aber sicher nicht mit böser Absicht. Die viele dem LASK unterstellen.

Nicht offiziell machte die Bundesliga, welche der acht Mitglieder des Senat eins die Causa LASK verhandeln, ob der Vorsitzende Manfred Luczensky die volle Besetzung „einberufen“ hat oder wie andere Fällen mit nur drei oder vier Mitgliedern verhandelt. Die „Brisanz“ des Falls lässt aber auf das „volle Programm“ der kompetenten Senatsmitglieder schließen. Wie brisant alles ist, zeigt schon die Tatsache, dass das Urteil diesmal nicht wie bisher in Form einer Aussendung öffentlich gemacht wird, sondern durch eine virtuelle Pressekonferenz. Das sagt genug.

 

 

 

 

Foto: Admira Wacker.

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