Fußball

Der Sturm-Befehl an Ljubic lässt einiges offen! LASK setzt auf Finnlands Schützenkönig

Zwei Jahre ist es her, dass Red Bull Salzburg von der Vertragsklausel Gebrauch machte und den an  Altach verliehenen Schweizer Torjäger Dimitri Oberlin zurückbeorderte. Der Grund dafür lag auf der Hand: Altach war zu dem Zeitpunkt sogar Winterkönig, lag zwei Punkte vor dem Meister. Der wollte eben seinem Konkurrenten den besten Stürmer und Schützen wegnehmen und so schwächen. Die Rechnung ging auf. Altach beendete die Saison auf Platz vier, 18 Punkte hinter Salzburg. Wo Oberlin mehr Schlagzeilen außerhalb des Spielfeld lieferte, weshalb er nach sechs Monaten an den FC Basel verliehen wurde. Der im Juli 2018 um vier Millionen Euro die Kaufoption für den 22jährigen zog. In dieser Saison läuft Oberlin wie die ganze Mannschaft den Erwartungen hinterher, bei Marcel Koller, Österreichs Ex-Teamchef auf Basels Trainerbank, spielt er keine große Rolle.

Jetzt könnte Sturm Graz dem Salzburger Vorbild gefolgt sein. In dem man die Möglichkeit nützte,  den 22jährigen zentralen Mittelfeldspieler Ivan Ljubic (Bild), als Leihgabe beim steirischen Rivalen Hartberg eine der Entdeckungen der Herbstsaison, auch zum Stammspieler in Österreichs erfolgreichem U21-Team gewachsen, zurückholte. Da könnte es auch der  Kampf um den Platz unter den ersten sechs eine Rolle gespielt haben: Sturm ist Sechster, Hartberg liegt nur einen Punkt dahinter auf Rang sieben. Trainer Roman Mählich lernte bereits letzte Saison bei Wr.Neustadt die Qualitäten von Ljubic zu schätzen. Auch da war er bereits eine Leihgabe von Sturm. Sportchef Günter Kreissl hatte den damals 20jährigen aus Horn geholt, ihm zunächst Spielpraxis in der zweiten Liga verschafft. Ljubic stammt aus dem Austria-Nachwuchs. Doch Violett ließ ihn mit 19  Jahren  ziehen. Da dürften einige nicht seine Qualitäten richtig erkannt haben.

Der Sturm-Befehl an Ljubic lässt aber noch etwas anders offen: Dass Kreissl und Mählich mit dem Abgang ihres Teamspielers Peter Zulj rechnen. Seinen Beratern von der mächtigen deutscher Rogon-Agentur ist es durchaus zuzutrauen, einen Käufer für den 25jährigen gefunden zu haben, der die Ablösewünsche der Grazer, die im Sommer noch bei fünf Millionen Euro gelegen waren, annähernd zu erfüllen. Wenn Zulj geht, wäre mit Ljubic der Nachfolger schon da. Egal, warum Ljubic wieder den Dress von Sturm trägt: Der Verlierer heißt Hartberg, was auch Trainer Markus Schopp ärgerte. Der fest davon ausgegangen war, Ljubic bis Saisonende zur Verfügung zu haben. Da Salzburg-Leihgabe Youba Diarra mit einem Kreuzbandriss ausfällt, muss Schopp ein neues  zentrales Mittelfeld „konstruieren“.

Diarras Nachfolger in Hartberg kommt so wie er aus der Salzburg-Filiale Liefering und ebenfalls aus Mali: Der 19jährige Mohamed Camara, vor einem Jahr aus seiner Heimat nach Österreich gekommen. Salzburg verlieh ihn bis Saisonende an die Steirer, die daher einer Vertragsauflösung mit Diarra zustimmten, Damit kann der seine Reha in Salzburg absolvieren. Nicht nur Hartberg bekam aus Salzburg einen Mali-Legionär bis Saisonende zur Verfügung gestellt, auch Wolfsberg. Nämlich den 19jährigen Offenivspieler Sekou Koita.

Einen Deal in Österreich machte Rogon mit einem seiner Spieler in dieser Wintertransferzeit bereits: Mit dem LASK, der den 22jährigen brasilianischen Stürmer Joao Klauss de Mello bis Sommer 2020 von Hoffenheim auslieh. Der 1,90 Meter-Riese war letztes Jahr mit 21 Toren in 33 Spielen für Finnlands Meister HJK Helsinki Schützenkönig der Liga, wurde auch zum besten Spieler gewählt. Hoffenheim hatte ihn im Winter 2017 von Gremio Porto Alegre geholt, ihn dann aber verliehen, als er noch zu schwach für die Bundesliga war.  Das erinnert etwas an Rapid und Joelinton. Der spielte bei Hoffenheim nur eine Minute in der Bundesliga, ehe er 2016 nach Hütteldorf wechselte. Nach zwei Saisonen in Wien zählt er jetzt zu den Stützen von Hoffenheim, spricht offen von seinem Ziel Premier League in England. Schützenkönig in Österreich war Joelinton nicht . . .

 

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