Fußball

Der Unterschied zwischen Wolfsberg und Rapid

In Wien jubelt die Austria über einen Mitgliederboom. Es gab binnen 48 Stunden für die neue Saison bereits 1500 Anmeldungen, das lässt Violett auf einen neuen Rekord hoffen. In der Vorsaison gab es erstmals mehr als 3000 Mitglieder. Bei Rapid gab es wieder Ankündigungen über die Neuaufstellung des Kaders als deutliche, klarste Konsequenz nach Rang fünf, der alle enttäuschte. Das versprachen die Geschäftsführer für Wirtschaft und Sport, Christoph Peschek und Zoran Barisic, via Rapid-TV. „Wir müssen und werden daraus lernen“, prophezeite Barisic (Bild oben), kündigte zu Patrick Greil, Roman Kerschbaum und Nicolas Kühn noch sehr viele Neue an, die für mehr Qualität und Breite im Kader sorgen sollen. Namen gab´s keine.

Für die sorgten Freitag Wolfsberg und Altach. Ungewöhnlich, dass eine Agentur an einem Tag zwei Transfers abschließen kann. Gelungen ist dies Connexion, sprich Reiner Tichy und Lino Heiduck. Sie vermittelte den 22 jährigen israelischen Mittelstürmer Guy Dahan nach Altach und stehen hinter der Rückkehr des 30 jährigen Simon Piesinger nach drei Jahren Dänemark bei Freja Randers in die Bundesliga. Wolfsberg griff zu, um mit ihm die Defensive zu stabilisieren.

Dahan, der bei Meister Maccabi Tel Aviv ausgebildet wurde, zuletzt in der zweiten Liga bei Hapoel al Fahm 14 Tore erzielte, ist bereits der vierte Israeli, der via Connexion in Zusammenarbeit mit der israelischen Ben Ezra-Agency in die Bundesliga kommt. Der ersten drei holte Wolfsberg und machte mit Shon Weissman, Eliel Peretz und Tai Baribo keine schlechten Erfahrungen. Torjäger Weissman avancierte zum Wolfsberger Rekordtransfer, der beim Verkauf nach Spanien an Valladolid vier Millionen Euro brachte. Heiduck scoutete den 1,84 Meter großen Dahan zunächst selbst in Israel, danach gemeinsam mit Altachs Sportchef Werner Grabherr. Mit dem Klassenerhalt der Vorarlberger war der Wechsel praktisch perfekt.

Wolfsberg holte sich mit Piesinger einen Spieler von einer Mannschaft, die letzte Saison in der Conference League spielte, wie Rapid im Play-off zum Achtelfinale (an Leicester) scheiterte. Rapid scheint, wenn sich die Gerüchte um Michael Sollbauer als neuen Innenverteidiger bestätigen, einen 32 jährigen von einem Absteiger aus der zweiten deutschen Liga zu holen. Ob damit die Qualität im Kader steigt? Das Argument der Sollbauer-Befürworter:  Dresden stieg nicht wegen der schwachen Abwehr ab. Die ließ lediglich 46 Tore in 34 Runden zu. Nur zwei mehr als Meister Schalke.

 

 

 

 

Foto: SK Rapid/Red Ring Shots.

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