Fußball

Der Zeitfaktor hilft Salzburg, aber nicht Rapid

Durch das Unentschieden des FC Salzburg gegen Bayern München und den Heimsieg von Rapid gegen Vitesse Arnheim holten die österreichischen Europacupteilnehmer so viele Punkte wie zuvor noch nie für die Fünfjahreswertung der UEFA. Die Chancen auf den Aufstieg sind intakt. Für Salzburg spricht in der Champions League der Zeitfaktor. Das Retourspiel in München ist erst am 8. März. Dann wird Salzburg sich höchstwahrscheinlich noch stärker präsentieren als letzten Mittwoch nach zuvor erst zwei Pflichtspielen. Bis dahin kommen nach drei dazu. Daher werden die Bullen einen besseren Rhythmus haben. Das gilt für Nicolas Seiwald, Karim Adeyemi, Brenden Aaronson und selbst für den beim 1:1 überragenden Mo Camara. Seiwald stand vor dem Bayern-Spiel nach der Knieoperation nicht einmal eine Woche im Mannschaftstraining, Adeyemi musste einige Tage wegen der Mandelentzündung aussetzen, was zu merken war. Aaronson versäumte Teile der Vorbereitung wegen der WM-Qualifikation mit den USA, Camara wegen des Afrika-Cups mit Mali. Zudem wird in München Luka Sucic, der erkankt in der Vorbereitung fehlte, schon für längere Einsätze als am Mittwoch fit sein, mit Benjamin Sesko ein Stürmer mehr zur Verfügung stehen. Um so wichtiger, als der Mittwoch mit einer Oberschenkelverletzung  ausgeschiedene Noah Okafor längere Zeit ausfällt. Kein Wunder, dass Trainer Matthas Jaissle ankündigte, mit breiter Brust nach München zu fahren. Obwohl auch Jerome Onguene bis auf Weiteres nicht zur Verfügung steht: Er erkrankte nach der Rückkehr vom Afrika-Cup an Malaria.

Rapid hilft der Zeitfaktor hingegen nicht. Das Rückspiel im Gelredome von Arnheim ist bereits Donnerstag, bis dahin werden die Personalprobleme nicht kleiner. Max Hofmann fällt sicher aus, Thorsten Schick, der Sonntag in Graz gegen Sturm wegen einer Knöchelverletzung sicher fehlen wird, könnte zur Verfügung stehen. Das wäre wichtig, denn auf der Position des rechten Verteidigers gibt es durch die unnötige rote Karte von Filip Stojkovic (Bild oben)ansonst Probleme. Schick wäre eine Möglichkeit, U 21-Teamspieler Lukas Sulzbacher, zuletzt durch Corona außer Gefecht, Freitag beim 3:1 der zweiten Mannschaft gegen die OÖ Juniors eine Hälfte lang im Einsatz, vielleicht eine andere. Kelvin Arase trotz seiner Schnelligkeit eigentlich die ungünstigste, da er eigentlich ein Offensivspieler ist, kein Verteidiger. Auch im Abwehrzentrum ist die Personallage durch den Langzeitausfall von Leo Greiml, Hofmanns Fehlen und die Verletzung von Martin Moormann angespannt. Kevin Wimmer spielte für ihn am Donnerstag erstmals nach der Leistenoperation. Der letzte Einsatz von ihm war davor am 21. Oktober. Über nur drei Minuten beim 2:1-Heimsieg gegen Dinamo Zagreb. Von Beginn spielte er zuletzt am 30. September beim 0:2 gegen West Ham in London.

Ferdinand Feldhofer wird in Arnheim „basteln“ müssen, damit Österreich nicht nur durch den  LASK bei der Auslosung der Achtelfinales der Conference League am kommenden Freitag vertreten sein wird. Daher kommt es gelegen, dass bei Vitesse der beste Mann vom Hinspiel, Torschütze Lois Openda wegen einer Gelbsperre fehlen wird. Bisher hat Feldhofer als Rapid-Trainer international eine hundertprozentige Erfolgsquote. 1:0 in Genk, 2:1 gegen Arnheim. Das war zugleich der erste Heimsieg unter ihm im  vierten Anlauf, bei dem auch Vizekanzler Werner Kogler auf der Tribüne saß. So wie Teamchef Franco Foda, der in Salzburg und Hütteldorf einige Erkenntnisse gewann. Etwa, dass mit Seiwald Ende März beim Kampf um das WM-Ticket zu rechnen sein wird, sich Max Wöber in seiner derzeitigen Form dafür aufdrängt. Das Stürmerduell in Hütteldorf um einen Platz im Kader gewann der vor der Pause überragende Marco Grüll gegen Vitesse-Legionär Adrian Grbic.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

3

Meist gelesen

Nach oben