Die Austria wird Sonntag beim Derby gegen Rapid nur eine Winterverstärkung für die Defensive aufbieten können. Und die wird die Rückennummer 91 tragen: Der Ex-Rapidler Stefan Stangl, der aus seiner brisanten Rückkehr nach Hütteldorf die richtige Konsequenz gezogen hat: Medaile Zurückhaltung, keine Interviews mehr, um den Ärger von Teilen der grün-weißen Fanszene, die für sachliche Argumente kein Ohr offen hat, nicht in gefährliche Bahnen zu lenken. Aber sehr zum Leidwesen von Trainer Thorsten Fink stellt sich einen Tag nach dem 0:2 in der verpatzten Generalprobe gegen Zbrojovka Brünn bei einer Magnetresonanz in der Privatklinik Döbling heraus: Michael Madl erlitt einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel. Bedeutet zwei Wochen Pause. Somit fehlt der Austria der Abwehrchef. Ein anderer Heimkehrer ist hingegen ein Thema für Fink: Patrizio Stronati nach einem Jahr Leihe bei Mlada Boleslav. Durch die ständige Spielpraxis in seiner Heimat Tschechien soll er besser geworden sein. Schneller wurde er sicher nicht. Die anderen Kandidaten für die Innenverteidigung: Mohamed Kadiri und das 18jährige Eigengewächs Alexander Borkovic. Fink: „Alle stehen voll im Saft, auf sie können wir bauen.“ Aber Madl wäre gerade für den Spielaufbau wichtig gewesen.
Rapids Pechvogel wird noch einige Wochen länger als Madl fehlen. Das ist der 19jährige im Winter neu in den Kader gekommene Kelvin Arase. Beim 1:3 im Test gegen Rumäniens Tabellenführer Cluj im spanischen Trainingslager Benidorm, bei dem er RapidsTor vorbereitete, erlitt er einen Aussenbandriss im Knie. Eine Folge von Härteattacken der rumänischen Abwehrspieler. Dazu hat er ein Knochenmarködem im linken Sprunggelenk. Wie lang das Reha-Programm zur ersten schweren Verletzung in Arases Karriere dauert, hängt vom Heilungsverlauf ab. Aber es kann sogar Monate dauern, bis der schnelle Flügelflitzer wieder voll ins Training einsteigen kann. Eine Alternative weniger für Trainer Goran Djuricin.