Zwei Heimsiege hintereinander gelangen den Detroit Red Wings in dieser NHL bis zum letzten Montag, dem Martin Luther King-Day, nicht. Da riss am Nachmittag mit dem 1:0 (0:0, 1:0, 0:0) gegen die Montreal Canadiens die Serie. Daran war Thomas Vanek ebenso entscheidend beteiligt wie zuvor Samstag Abend am 6:3 über Pittsburgh. Gegen den Stanley-Cup-Titelverteidiger mit je einem Treffer und Assist, gegen den Tabellenführer der Atlantic Division, in der Detroit Vorletzter ist, mit dem Goldtor. Das er gar nicht mit dem Schläger erzielte. Sondern mit der Innenseite seines linken Fusses. Detroit jubelt Goldfüsschen Vanek zu. Jetzt neun Scorerpunkte des Österreichers aus den letzten sechs Partien:fünf Tore (insgesamt sind es zwölf) vier Assists.
Montreal-Goalie Carey Price kassiert vor dem Match in der Joe Louis-Arena in vier Partien 18 Tore. In Detroit spielte er wieder die Form aus, in der viele in ihm den besten Keeper der NHL sehen. In einem Powerplay der Red Wings zu Beginn des zweiten Drittels hatte er noch Glück, als Vanek einen Schuss an die Stange abfälschte. Danach entschärfte Price noch einen Schuss von Vanek, nach 38:14 Minuten lag der Puck aber im Netz: Als Detroit-Verteidiger DeKeyser an der blauen Linie zum Schuss kam, kämpfte Vanek mit Montreal russischem Verteidiger Emelin im wahrste Sinne des Wortes mit Händen und Füssen um den Raum vor dem Tor, um Price die Sicht zu verstellen. Von der Innenseite des linken Vanek-Fusses sprang DeKeysers-Schuss ins Tor. Da lobte nachher Head Coach Jeff Blashill das unglaubliche Durchsetzungsvermögen von Vanek in der Offensive, der in der Kabine, umringt von TV-und Hörfunkreportern ebenfalls zufrieden konstatierte: „Wenn wir besser werden, geduldig bleiben, können wir eine Siegesserie starten. Das Potential, um jeden schlagen zu können, haben wir.“ Eine Siegesserie wird auch nötig sein, um zum 26.mal in Serie im Play off zu spielen: In der Division fehlen auf Platz drei (Toronto) und Vier (Ottawa) zwar nur je vier Punkte, aber mit vier Spielen mehr. Nicht unter den ersten Drei der Division bedeutet Chance über eine der zwei Wild Cards des Ostens. Auf die zweite, die im Moment die Philadelphia Flyers von Michel Raffl haben, beträgt der Rückstand sechs Punkte. Allerdings hat Philadelphia zwei Partien mehr. Kommt´s da noch zum Österreicher-Duell?
Vorerst tankte Vanek mit dem Sieg über sein Ex-Team Montreal noch mehr Selbstvertrauen. Für den dritten Heimsieg in Serie? Mittwoch gastieren die Boston Bruins in Chicago. Mit dem 34jährigen, 2,06 Meter großen Verteidigeroldie Zdeno Chara, gegen den Vanek wegen der Reichweite des Slowaken nicht gerne spielt. Aber im Moment läuft´s, spricht eigentlich nichts dagegen, dass General Manager Ken Holland Vaneks auslaufenden Vertrag nach Saisonende verlängert. Allerdings darf NHL-Neuling Las Vegas sich am 21. Juni sein neues Team im Expansion Draft zusammenstellen. Wer weiß, vielleicht steht Vanek auf der Wunschliste. Es soll ihm nicht schlimmeres passieren.
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