Fußball

Deutscher Rekordsamstag! Aber Österreichs Legionäre trafen nur in England: Gala von Arnautovic

So viele Tore wie in den sechs Samstagspielen fielen in dieser Saison der deutschen Bundesliga zuvor noch nie: 28! Aber ein österreichischer Treffer war nicht dabei. David Alaba bekam es  allerdings schon vor  Bayerns 3:0 (1:0) beim 1.FC Köln von „transfermarkt“ schwarz auf weiss: Mit einem Marktwert von 40 Millionen ist er derzeit der teuerste und wertvollste Linksverteidiger der Welt. Der Vorsprung auf die Zweiten, die Konkurrenten bei Barcelona (der Spanier Alba) und  Real Madrid (der Brasilianer Marcelo) beträgt je acht Millionen. Dann kommt der Juventus-Brasilianer Sandro mit 30 Millionen.

Bei Bayern spielte Alaba in Köln allerdings nichts linker Verteidiger, sondern im Abwehrzentrum. Sorgte mit dem Spanier Martinez, der durch sein  erstes Saisontor die  Führung erzielte,  dafür, dass Kölns Torjäger Modeste nicht zum Zug kam. Der Spanier Juan Bernat, der auf Alabas Stammposition zum Zug kam, traf mit einem abgefälschten Schuss (ebenfalls sein erstes Saisontor) zum  2:0 und gab im Finish den Pass zu Franck Riberys 3:0. Für Köln ein unglücklicher Samstag: Bayerns Torhüter Manuel Neuer verhinderte mit einer Weltklasseparade die Kölner Führung, unmittelbar nach dem zweiten Bayern-Tor übersah der Referee einen klaren Elfmeter für die Verlierer. Aber Peter Stöger gab nach dem Ende der Kölner Heimserie nach 12 Spielen fair zu: „Bayern ist in seiner derzeitigen Form für uns nicht zu schlagen.“

Auf Bayerns Ersatzbank sassen Weltmeister Mats Hummels, Ribery, Welt-und Europameister  Xabi Alonso, Arjen Robben, der deutsche Teamspieler Joshua Kimmich , bei Kölns „Nobodys“ wie Klünter, Hartel,  oder Ciftci. Schon ein Unterschied. Alles klar für den fünften Meistertitel Bayerns in Serie: Eine Mannschaft, die nach 23 Punkten sieben Punkte mehr als der Zweite hatte, verspielte diesen Vorsprung bisher noch nie.

Für Köln heißt es im Kampf um die Europacupplätze: Nicht nur Bayern, Leipzig und Dortmund sind außer Reichweite, sondern wohl auch der Vierte Hoffenheim bei einem Rückstand von acht Punkten. Die Chancen auf Platz fünf oder sechs gegen Hertha BSC Berlin und Eintracht Frankfurt bleiben aber intakt, zumal auch die direkten Duelle anstehen. Aber solche Rechnungen wird man weder von Sportvorstand Jörg Schmadtke noch von Stöger oder seinem Assistenten Manfred Schmid offiziell hören.  Ein Verfolger kam  Köln aber gefährlich näher: Nicht Nachbar Leverkusen, der in Dortmund 2:6 (0:2) unterging, so viele Tore wie noch nie Roger Schmidt kassierte, derzeit die schlechteste Punkteausbeute seit 14 Jahren hat. Aber  dennoch behauptete Schmidt nach der Abfuhr, sich mit der Leistung identifizieren zu können. Bei der Aufstellung  hatte Schmidt ziemlich umgerührt: Torjäger Chicharito und Flügelflitzer Bellarabi ebenso draussen wie Aleksandar Dragovic, der als einziger des Österreicher-Trios aber noch zum Einsatz kam. In den letzten sechs Minuten. Beim letzten Dortmund-Tor war er  dabei.

Hingegen überholte Mönchengladbach mit dem 4:2 (1:1) im strömenden Regen beim „Europa League-Vorspiel“ gegen Schalke Leverkusen, kam Köln bis auf einen Punkt nahe. Bei Gladbachs Führung  passte die Abstimmung zwischen Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes und Alessandro Schöpf nicht, Guido Burgstaller verpasste bei 1:1 mit einem Flugkopfball nur knapp die Führung. Wer weiß, vielleicht wäre es dann anders gelaufen.

Im Abstiegskampf setzte sich Werder Bremen mit dem 2:0 (0:0) gegen Darmstadt  vom Vorletzten Ingolstadt ab, der mit Markus Suttner und Lukas Hinterseer in Hoffenheim nach 2:1-Führung  2:5 unterging. Bremen hat sieben Punkte mehr als der Vorletzte Ingolstadt. Als in der letzten Viertelstunde die Tore fielen, fehlte Zlatko Junuzovic. Er schied nach 31 Minuten mit Rückenbeschwerden aus, Florian Grillitsch kam acht Minuten später für den verletzten Kapitän Fritz, Florian Kainz kurz nach dem 1:0 für die letzten 13 Minuten statt des erschöpften Oldie-Torjägers Claudio Pizarro.

Die österrechischen Tore, die in Deutschland fehlten, fielen in Englands Premier League auf der Insel: Zunächst war Ex-Teamkapitön Christian Fuchs an der Reihe. Er sorgte  gegen den Vorletzten Hull mit seinem zweiten Tor in der Premier League nach 27 Minuten für den Ausgleich zum 1:1. Traf  mit tdem schwächeren rechten Fuss nach Vorarbeit von Torjäger Jamie Vardy. Endstand 3:1 für Leicester, zweiter Sieg im zweiten Spiel ohne Claudio Ranieri, damit fünf Punkte  vom Abstiegsplatz weg.

Zwei Minuten nach Fuchs in Leicester scorte in Stoke Marko Arnautovic, der Auftakt zur  Gala mit seinem vierten Doppelpack in der Premier League. Der gelang ihm zum 2:0 (2:0) gegen Middlesbrough in nur 14 Minuten. Beim 1:0 nahm er einen Vorlage von Irlands Teamspieler Whelan gekonnt  herunter, narrte die Verteidiger Fabio und Espinosa ebenso wie Ex-Barcelona-Torhüter Victor Valdes, lupfte über ihn den Ball ins  Netz. Beim 2:0 verlängerte er einen Kopfball von Peter Crouch an Valdes vorbei ins Netz.  Mit seinen Saisontoren vier und fünf, dem ersten  Doppelpack seit 14. Jänner in Sunderland,  hielt Arnautovic Stoke auf Platz neun. Einen bitteren Samstag erlebte Sebastian Prödl daheim an der Vicarage Road in Watfords Abwehrzentrum  gegen Southampton: In der 79. Minute gelang der Ausgleich zum 2:2. Aber in der 83. und 86. Minute kassierten die „Hornissen“ Tore des Italieners Gabbiadini und von Redmond zum 2:4, Endstand 3:4. So klappt´s nicht mit einem Platz unter den ersten zehn.

Meist gelesen

Nach oben